Wie man einen Schockzustand erkennt und behandelt

Veröffentlicht am 4. April 2023. Lesedauer 4min

In diesem Artikel werden wir uns näher mit den verschiedenen Arten von Schock, den Symptomen, den Ursachen und den Behandlungsmöglichkeiten befassen.

Was ist eigentlich ein Schock?

Der Schock ist ein Zustand nach einem meist akuten Ereignis, worauf der Körper reagiert. Es ist eine massive Kreislaufstörung, bei der durch den entstehenden Sauerstoffmangel erhebliche Funktionsstörungen bei diversen Körperorganen auftreten können.

Hier besteht Lebensgefahr, wenn nicht oder zu spät reagiert wird.

Was passiert im Körper bei einem Schock?

Damit die entstandenen Störungen kompensiert werden können und der Kreislauf aufrechterhalten wird, wird das Blut aus den Extremitäten benötigt. So wird der zentrale Körperkreislauf gewährleistet. Insbesondere der Blutdruck ist hier ausschlaggebend. Denn dieser wird in Mitleidenschaft gezogen, sodass viele Organe nicht mehr ausreichend mit Blut und somit auch Sauerstoff versorgt werden können. Dadurch entsteht eine Minderversorgung der Organe, die bis zum Organversagen führen kann.

Was sind die Anzeichen bei einem Schock?

Die Symptome sind sehr vielfältig und breit gefächert. Je nach Ursache können verschiedene Anzeichen auftreten.

Allgemein gesagt ist es eine Körperreaktion.

Typisch sind Unruhe, Verwirrung, Angst, Nervosität, blasse Hautfarbe, kalte, oft schweißnasse Haut, Frieren, Zittern, im späteren Verlauf Ruhe, Teilnahmslosigkeit, ggf. Bewusstlosigkeit.
Hier sieht man eine Frau, die Anzeichen eines Schocks zeigt. In unserem Beitrag möchten wir sensibilisieren und über die Symptome sowie die Notwendigkeit einer sofortigen medizinischen Versorgung bei einem Schock informieren.


Welche Schockarten gibt es?

Die wichtigsten Schockarten hier im Überblick:

• neurogener Schock → Das Nervensystem ist betroffen.

• kardiogener Schock → Das Herz-Kreislaufsystem ist betroffen.

• Volumenmangelschock (hypovolämischer Schock) → Folge von hohem Blutverlust

• allergischer Schock (anaphylaktischer Schock) → Folge einer allergischen Reaktion

• septischer Schock → Folge einer Blutvergiftung.

Es gibt noch Sonderformen, wie zum Bsp. den hypoglykämischen Schock (bei Unterzuckerung) oder das TSS (Toxisches Schocksyndrom), welches man oft im Zusammenhang mit der Verwendung von Tampons findet.

Welche Maßnahmen kann ich bei einem Schock ergreifen?

Es ist immer wichtig, Ruhe zu bewahren und dem Betroffenen Sicherheit zu vermitteln. Daher ist das in jeder Notfallsituation von höchster Bedeutung und macht sehr viel aus.

Insbesondere stark blutende Wunden sollten vorrangig versorgt werden, wenn möglich mit einem Druckverband, damit sich die Schocksymptomatik nicht verschlimmert. Wie das funktioniert, erlernst du einem Erste-Hilfe-Kurs.

Achte unbedingt auf deinen Eigenschutz, wenn du mit Fremdblut Kontakt hast (Stichwort: Handschuhe).

Bei einer Person mit so einer blutenden Wunde ist es ratsam, sie hinzulegen und die Beine erhöht zu lagern. Das ist die sogenannte Schocklagerung, damit das Blut in den Beinen hin zum Rumpf des Körpers fließen kann, um die lebenswichtigen Organe mit Blut und dementsprechend Sauerstoff versorgt werden können. Jedoch sollte man diese Schocklagerung in bestimmten Fällen meiden, was gesondert aufgelistet wird.

Des Weiteren ist es wichtig, den Wärmeerhalt des Betroffenen zu gewährleisten. Dies kann mit der sogenannten Rettungsdecke geschehen. Aber auch eine normale Decke oder Jacke sind natürlich je nach Ort und Gegebenheit für diesen Einsatz möglich.

Auch hier ist die weitere Versorgung wichtig und somit das Absetzen des Notrufs eine essenzielle Maßnahme.

Behalte den Betroffenen stets in Beobachtung, denn das Bewusstsein kann sich jederzeit ändern, bis hin zur Bewusstlosigkeit. Abhängig davon, ob dann eine Atmung vorhanden ist, wird derjenige in die stabile Seitenlage (Atmung vorhanden) gebracht oder die Herz- und Lungenwiederbelebung (Atmung nicht vorhanden) wird durchgeführt.

Wo sollte man eine Schocklagerung vermeiden?

Diese besondere Lagerung kann leider nicht bei jedem Schock von Vorteil sein. Gerade wenn das Herz oder das Nervensystem betroffen sind, kann diese Lagerung den Kreislauf zusätzlich erheblich beeinträchtigen und sogar stören.

Insbesondere wenn der Verdacht eines Herzinfarkts oder eines Schlaganfalls besteht, sollte man die Schocklagerung unbedingt vermeiden, weil dadurch die jeweiligen betroffenen Organe vermehrt belastet werden. Daher ist es so wichtig, immer im Kontakt und im Gespräch mit dem Betroffenen zu sein, um Veränderungen schnell zu bemerken und dementsprechend auch schnell zu handeln. Die Beobachtung ist dabei das A und O.

Was sollte ich mir zum Thema Schock merken?

Der Schock ist ein körperlicher Zustand als Reaktion auf ein Ereignis, entweder akut oder aufgrund einer bestehenden Erkrankung oder Ähnliches. Es gibt verschiedene Schockarten, die aber alle viele Anzeichen haben, die sich ähneln. Die Schocklagerung ist nicht immer angedacht, sondern muss nach Situation eingesetzt oder angepasst werden.