Was ist ein Herzinfarkt?

Veröffentlicht am 13. December 2022. Lesedauer 4min

Beim Infarkt spricht man vom Gewebsuntergang (Nekrose), aufgrund einer Sauerstoffunterversorgung (Hypoxie), die die Folge einer Minderdurchblutung (Ischämie) ist.

Welche Faktoren führen zum Herzinfarkt?

Zahlreiche Faktoren können das Auftreten eines Herzinfarkts begünstigen und fördern.

Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Auch die Symptome zeigen sich teilweise bei den beiden Geschlechtern unterschiedlich. Dies wird separat noch mal genauer erläutert. Zwar sind Männer häufiger betroffen, aber bei Frauen endet der Herzinfarkt öfter tödlich.

Eine genetische Disposition ist ebenfalls bedeutsam. Denn wenn jemand in der Familie betroffen war, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher einen Herzinfarkt zu bekommen.

Mit dem Lebensalter steigt das Risiko für Erkrankungen, auch im Fall des Herzinfarkts. Das heißt nicht, dass junge Menschen keinen Herzinfarkt erleiden können. Leider trifft es auch Personen im jungen Alter. Denn Erkrankungen machen vor dem Alter oft keinen Halt.

Weitere Risikofaktoren sind: Übergewicht, Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte (Blutfettwerte), Diabetes, fettreiche Ernährung, Nikotinkonsum und Bewegungsmangel.

Aufgrund dieser Faktoren können Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen entstehen (Arteriosklerose), sodass die Blutversorgung eingeschränkt wird. Dadurch kann ein Thrombus (Blutpfropf) entstehen, der direkt am Herzen eine Arterie verstopfen kann. Es kommt zu einer Minderdurchblutung des Herzgewebes. Je ausgeprägter der Infarkt, desto stärker die Nekrose (Gewebstod).

Welche Symptome gibt es bei einem Herzinfarkt?

Ein sehr auffälliges Symptom sind plötzlich auftretende, besonders starke Brustschmerzen. Diese Schmerzen gehören zu den stärksten, die man als Mensch erleben kann. Man spricht auch von einem Vernichtungsschmerz, der den Brustkorb innerlich stark eingeschnürt. Oft strahlt dieser Schmerz aus. Das kann sehr unterschiedlich aussehen. Betroffene berichten zum Beispiel von Beschwerden im linken Arm, weil der Schmerz dorthin ausgestrahlt wird. Jedoch können verschiedene Bereiche betroffen sein, zum Beispiel auch Kiefer, Schulter, Rücken und auch der Bauchbereich.

Aufgrund der Schmerzen entsteht ein Engegefühl im Brustraum und der Betroffene weist eine ausgeprägte Atemnot auf. Diese wiederum löst Angst und Panik aus, da der Patient merkt, dass etwas nicht stimmt und er sich in gesundheitlicher Gefahr befindet. Angstschweiß, blasse, kahle Haut sind ebenso typisch.

Weitere Anzeichen können auch Schwindel, Übelkeit, Erbrechen sein. Aber es kann auch bis hin zur Bewusstlosigkeit führen.

Wie unterscheidet sich der Herzinfarkt bei Frauen?

Bei Frauen werden Symptome sehr oft nicht richtig gedeutet und ein Herzinfarkt wird leicht übersehen. Denn die Anzeichen sind in manchen Fällen nicht eindeutig. Folgende mögliche Symptome sind besonders bei Frauen möglich: Anhaltende Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Taubheitsgefühl im Arm, ebenso Rückenschmerzen oder Beinschmerzen. Diese Anzeichen können auf den ersten Blick auch auf etwas anderes hindeuten. Sie sind unspezifisch und sehen zunächst einmal untypisch für einen Herzinfarkt aus. Daher ist es umso wichtiger, dass bereits beim Verdacht eine medizinische Abklärung stattfindet. So ist man auf der sicheren Seite. Denn wenn ein Herzinfarkt übersehen wird, kommt die Hilfe oftmals zu spät. Denn auch hier zählt jede Minute.

Welche Maßnahmen kann man bei einem Herzinfarkt machen?

Wenn du jemanden vorfindest, der typische Anzeichen eines Herzinfarkts aufweist, ist es von enormer Wichtigkeit, dass du Ruhe bewahrst. Denn Stress würde den Betroffenen nur noch mehr belasten und ebenso sein Herz. Wir wollen die Situation nicht noch mehr verschlimmern. Sei in Kontakt mit der Person und bleib bei ihr. Ermögliche in Räumen Frischluftzufuhr, entferne beengende Kleidung und bringe die Person in eine stabile Position, zum Beispiel sitzend auf dem Boden in der Ecke eines Raumes. Wichtig ist, dass die Person nicht flach liegt und der Oberkörper erhöht liegt. Du kannst dich auch hinter den Betroffenen setzen und seinen Oberkörper auf deine Oberschenkel positionieren. Dabei hast du sein Bewusstsein immer im Blick und gibst auch Sicherheit. Verständige unbedingt den Notdienst (112), denn hier wird dringend professionelle medizinische Hilfe benötigt und der Patient muss im Krankenhaus versorgt werden. Nur hier kann die Diagnose gesichert werden und eine dementsprechende Therapie stattfinden. Je schneller, desto besser für den Betroffenen.

Wenn die Person bewusstlos wird, dann werden die lebensrettenden Maßnahmen angewendet. Die stabile Seitenlage wird bei einer Person, die noch atmet angewendet und die Herz-Lungen-Wiederbelebung, wenn der Betroffene nicht mehr atmen sollte (30 mal drücken, 2 mal beatmen).

Bei Bewusstlosigkeit immer, wenn möglich, noch einen AED (Defibrillator) nutzen. Denn die Überlebenswahrscheinlichkeit ist um 75 % höher, wenn dieser angewendet wird.
Beispielbild einer Herz-Lungen-Wiederbelebung


Schlusswort

Das Herz ist der Motor unseres Kreislaufs. Wenn Probleme hier auftauchen, dann hat das Auswirkungen auch auf die anderen Körperorgane. Umso wichtiger ist es, dass man die Anzeichen eines Herzinfarkts kennt und schnell reagieren kann. Denn schnelles Reagieren kann Menschenleben retten.