Was ist eine Rettungsdecke?
Eine Rettungsdecke ist eine dünne, aber reißfeste Polyesterfolie die außen nochmals mit Aluminium behaftet ist. Eine Seite der Rettungsdecke ist Gold und die andere Seite Silber gefärbt. Sie hat die Maße 210 x 160 mm, im Erste-Hilfe-Kasten findet man sie sehr klein zusammengefaltet. Achtung: Einmal ausgepackt bekommst du die Decke nie mehr so klein eingepackt, wie sie vom Hersteller rausgegeben wird. Sie dient in erster Linie dem Wärmeerhalt von verunfallten Personen. Um den Betroffenen bestmöglich wärmen zu können, ist die Rettungsdecke zudem auch wasserdicht.
Ist eine Rettungsdecke Pflicht?
Die Rettungsdecke* ist in Deutschland im Kfz Verbandskasten nach der DIN 13164 gesetzlich vorgeschrieben. Auch in betrieblichen Erste-Hilfe-Kasten ist die Rettungsdecke nach DIN 13157 und DIN 13169 ein Muss. Wenn du wissen möchtest, was sonst noch alles in einem Erste-Hilfe-Kasten drinnen ist, dann klicke hier. Allerdings ist die Rettungsdecke in den meisten nützlichen Erste-Hilfe-Sets für Wanderer, Camper, Radsportler etc. leider nicht vorhanden, auch wenn sie gerade draußen in der Natur echt nützlich sein kann und mitunter sogar Leben rettet.
Aus was besteht eine Rettungsdecke?
Eine Rettungsdecke besteht aus einer relativ dünnen und reflektierenden Aluminium- und einer ebenfalls sehr dünnen, wasserdichten Polyesterschicht. Achtung: Die Rettungsdecke hat keine Isolationsschicht und wärmt somit nicht aktiv, sondern schützt den menschlichen Körper vor dem auskühlen, indem die Decke die eigene Körperwärme zurück reflektiert. Weshalb der Betroffene auch komplett in die Rettungsdecke eingepackt werden sollte, sodass lediglich das Gesicht noch frei bleibt. Wenn du dennoch skeptisch bist ob die Decke wirklich warm gibt, aber deine eigene nicht auspacken willst, dann komm doch einfach bei dem nächsten Erste Hilfe Kurs vorbei und überzeuge dich selbst.
Rettungsdecke, welche Seite nach außen?
Nun ja, es kommt darauf an wofür man die Rettungsdecke verwenden möchte. Soll die Decke dem Verunglückten beispielsweise Wärme spenden, wickelt man den Betroffenen komplett darin ein und schaut, dass die silberne Seite bei dem Verunfallten ist und die goldene Seite somit nach außen zeigt. Dies ist laut Hersteller der korrekte Gebrauch der Rettungsdecke. Allerdings schadet es im Notfall auch nicht, wenn der unterkühlte Mensch mit der silbernen Seite oben in die Decke eingewickelt ist, denn letztendlich ist der Wärmeunterschied maximal 1 Grad. Das erscheint einem jetzt nicht sonderlich viel, aber wenn man sich an das letzte Mal erinnert, wo man krank mit Fieber im Bett lag und der eigene Körper vielleicht auch „nur“ 1 Grad zu warm war, war das dann aber letztlich für unser Wohlbefinden auch ein enormer Unterschied. Ein zusätzlicher optischer Vorteil bietet die goldene Seite, denn dadurch kann der Betroffenen gerade im Schnee oder in den Bergen durch das Rettungsdienstpersonal oder von Ersthelfern deutlich schneller gesehen werden, als wenn die silberne Seite nach außen zeigt.
Aber bitte jetzt nicht denken, okay, wenn die goldene Seite nach oben zeigt zum Wärmen geht es anders rum zum Kühlen, denn das ist definitiv nicht der Fall! Die Rettungsdecke spendet auch Wärme, wenn die silberne Seite nach oben zeigt. Wenn man die Decke verwenden möchte um jemanden runter zu kühlen, dann kann man das durchaus tun, aber bitte nicht den Betroffenen darin einwickeln, denn dadurch wird dem Verletzten natürlich auch wieder warm. Viel besser eignet sich die Rettungsdecke hier als Schattenspender, wenn man die Decke quasi wie ein Sonnensegel aufspannt. Hier kann dann gerne die silberne Seite nach oben zeigen, da diese weniger Sonnenlicht reflektiert und dadurch automatisch auch nicht so heiß wird.
Beispielbild, wie man den Betroffenen einwickelt.
Wann benutzt man eine Rettungsdecke?
Die Rettungsdecke kann man klassischerweise nehmen, um den Betroffenen zu wärmen, beispielsweise bei einer Unterkühlung. Aber auch bei einem Autounfall, wenn der Verunglückte einen Schock erleidet und dem zugrunde viel Blut und somit auch viel Wärme verliert oder verloren hat, dann ist die Rettungsdecke ein geeignetes Hilfsmittel, um den Wärmeerhalt des Verunfallten zu gewährleisten. Zudem kann die Rettungsdecke eben auch dann zum Einsatz kommen, wenn man Schatten spenden möchte. Na, neugierig geworden? Oder möchtest du mehr über die verschiedenen Notfallsituationen lernen und wie auch du auf jeden Fall helfen kannst, dann buche dir noch heute deinen Erste-Hilfe-Kurs bei PRIMEROS.
Disclaimer: Die Informationen auf diesem Blog dienen nur zu Informationszwecken und stellen keinen Ersatz für professionelle medizinische Beratung dar. Es wird empfohlen, bei gesundheitlichen Fragen oder Bedenken einen Arzt zu konsultieren. Wir übernehmen keine Haftung für mögliche Schäden durch die Nutzung der Informationen auf diesem Blog.