Alles, was du über Gehirnerschütterungen wissen musst: Symptome, Behandlung und Prävention

Veröffentlicht am 28. March 2023. Lesedauer 5min

Eine Gehirnerschütterung ist eine Verletzung, die oft unterschätzt wird, aber ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.

Was genau ist eine Gehirnerschütterung?

Bei den Stufen des Schädel-Hirn-Trauma ist die Gehirnerschütterung die leichteste Erscheinungsform. Diese nennt sich auch Commotio cerebri. Die Bezeichnung kommt aus dem Lateinischen. Commotio bedeutet Bewegung und Cerebri steht für das Gehirn.

Eine Gehirnerschütterung kann die Folge eines Unfalls oder Sturzes sein, insbesondere beim Sport, zuhause oder auf der Arbeit.

Was passiert bei einer Gehirnerschütterung?

Das Gehirn ist eingebettet innerhalb des Schädelknochens, wo es sicher liegt. In der Umgebung zwischen Knochen und Gehirn befindet sich das Hirnwasser (Liquor), welches kleine Erschütterungen abfangen kann, um das Gehirn nicht zu belasten.

Nach einem dumpfen, harten Schlag auf den Kopf kommt es zur Erschütterung des Gehirns innerhalb des Schädelknochens, wo das Gehirn gegen den Knochen prallt. Je nach Stärke muss keine organische Verletzung danach vorliegen. Aber weil es oft zu Funktionsstörungen kommen kann, wird die Gehirnerschütterung dem Schädel-Hirn-Trauma zugeordnet.

Welche Unterschiede gibt es bei den Schädel-Hirn-Traumata?

Es gibt bei der Unterscheidung der Schädel-Hirn-Traumata drei Gradeinteilungen. Diese werden anhand eines Messinstruments, der sogenannten Glasgow-Coma-Skala, ermittelt. Aufgrund verschiedener Kriterien und der Schwere der Ausprägung kann das Stadium eingeschätzt werden.

Das erste Stadium ist die Gehirnerschütterung, also die Commotio cerebri und somit die einfachste Form.

Ein Schädel-Hirn-Trauma des zweiten Grades ist die Gehirnprellung (Commotio contusio).

Die dritte und schwerwiegendste Stufe ist die Gehirnquetschung (Compressio cerebri).

Was sind typische Anzeichen einer Gehirnerschütterung?

Nach dem akuten Ereignis treten die Symptome rasch auf, die typisch für eine Gehirnerschütterung sind.

Eine Commotio cerebri kann mit einer Bewusstlosigkeit einhergehen. Jedoch dauert sie in diesem Stadium nicht länger als 15 Minuten. Nach diesem Zustand ist die Person oft benommen und verlangsamt. Zudem kann es bei einer Gehirnerschütterung zu einer Amnesie (kurzzeitiger Gedächtnisverlust) kommen.

Weitere Symptome bei einer Gehirnerschütterung sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Sehstörungen. Aber auch Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit sowie Lichtempfindlichkeit können auf eine Gehirnerschütterung deuten. Diese Anzeichen können auch noch bis zu 48 Stunden nach dem Ereignis auftreten.

Auch untypische Anzeichen können möglich sein, die nicht unbedingt auf eine Gehirnerschütterung deuten müssen. Denn bestimmte Symptome können auch bei einem Schlaganfall oder einem epileptischen Krampfanfall auftreten. Hier wären zum Beispiel Puls- und Blutdruckschwankungen oder Sprachstörungen zu nennen. Aus diesem Grund sollte nach einer Gehirnerschütterung immer ein Arzt aufgesucht werden.
Hier sieht man einen Mann, der nach einer Gehirnerschütterung unter Kopfschmerzen leidet.


Wie ist der Verlauf einer Gehirnerschütterung?

Es kann passieren, dass die Symptome nach einer Gehirnerschütterung noch Tage oder wenige Wochen andauern. Das können zum Beispiel auch Schlafstörungen, Müdigkeit, Kopfschmerzen sein. Wichtig ist, dass man dem Körper die Ruhe nach einer Gehirnerschütterung gibt, um sich richtig auszukurieren. Folge daher immer den Anordnungen des Arztes.

Wie stellt man eine Gehirnerschütterung fest?

Der Arzt erhebt eine Anamnese und benötigt hierfür sämtliche Informationen zum Sturzhergang. Neben der körperlichen und neurologischen Untersuchung können auch bei schwerwiegenden Symptomen bildgebende Verfahren wie eine Computertomographie vom Kopf sehr hilfreich sein, um auch Verletzungen im Gehirn festzustellen.

Was sind Erste Hilfe Maßnahmen bei einer Gehirnerschütterung nach einem Sturz auf dem Kopf?

Ganz wichtig ist hier die Beobachtung der Person. Sobald die Anzeichen einer Gehirnerschütterung, wie oben beschrieben einsetzen, sollte möglichst schnell der Notruf abgesetzt werden. Denn zu dem Zeitpunkt wissen wir nicht, ob das Gehirn nach dem Sturz einen größeren Schaden erlitten hat. Daher ist eine schnelle ärztliche und medizinische Untersuchung notwendig.

Wichtig ist hierbei die Anamnese. Wenn du das Sturzereignis vielleicht beobachtet hast, wäre das für den Arzt von wichtiger Bedeutung. Auch Kleinigkeiten können hier elementar wichtig sein.

Wenn du so ein Ereignis mitbekommst, ist es wichtig, dass du die Person ansprichst, um den Bewusstseinszustand festzustellen.

Wenn die Person nach einer Gehirnerschütterung bewusstlos ist und nicht atmet, dann beginne mit der Herz-und Lungen-Wiederbelebung.

Ist die Person bewusstlos, aber eine Atmung ist vorhanden, dann lege den Betroffenen vorsichtig in die stabile Seitenlage.

Wenn die Person nach einer Gehirnerschütterung wach und ansprechbar ist, dann lege den Oberkörper leicht erhöht, damit der Druck im Kopf für das Gehirn nicht erhöht wird.

Bewege die Person so wenig wie möglich. Versuche, sie zu beruhigen und beobachte stets den Bewusstseinszustand. Wenn nötig, kannst du eine Rettungsdecke nutzen, um den Wärmeerhalt des Betroffenen zu gewährleisten.

Falls Wunden vorhanden sind, kannst du diese jetzt auch versorgen. Wenn du dich hier unsicher fühlst, hilft dir der Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses.

Bleibe unbedingt bei der Person, bis der Rettungsdienst zur Stelle ist.

Worauf sollte man achten, um die Gefahr einer Gehirnerschütterung zu minimieren?

Es ist von größter Bedeutung, dass man gerade bei vielen Sportarten darauf achten sollte, wenn möglich einen Helm zu tragen. Denn dieser kann beim Sturz am ehesten den Kopf vor einer Gehirnerschütterung schützen. Denn die Gesundheit geht hier immer vor. Und ein Helm kann dich vor einer größeren Spätfolge schützen.

Achte auf ein sicheres Umfeld, beispielsweise durch rutschfeste Bodenbeläge und sichere Spielplätze.

Befolge die Regeln und Sicherheitsrichtlinien beim Sport und anderen Aktivitäten.

Vermeide riskante Verhaltensweisen wie Alkohol- oder Drogenkonsum, die das Unfallrisiko erhöhen können. Dies sind nur einige Tipps, um das Risiko einer Gehirnerschütterung zu minimieren.

Was solltest du dir zum Thema Gehirnerschütterung merken?

Achte darauf, dass nach einem Sturz auf den Kopf Symptome auftreten können, die auf eine Gehirnerschütterung hinweisen können. Wichtig ist, dass danach ein Arzt aufgesucht wird, der die Anamnese aufnimmt und eine professionelle Beobachtung gewährleistet wird. Nutze beim Sport einen Helm, um dich selbst zu schützen.