Welt-Diabetes-Tag: Bewusstsein für Diabetes schaffen und Erste Hilfe leisten

Veröffentlicht am 13. November 2024.Lesedauer 7min

Der Weltdiabetestag wird jedes Jahr am 14. November gefeiert und macht auf Diabetes und seine Auswirkungen aufmerksam. An diesem Tag wird über die verschiedenen Formen von Diabetes, seine Symptome und Ursachen informiert. Außerdem gibt es Tipps zur Prävention und zum Umgang mit der Krankheit. Das Ziel ist, das Bewusstsein in der Bevölkerung zu stärken und die Bedeutung eines gesunden Lebensstils hervorzuheben, um das Risiko für Diabetes und seine Komplikationen zu senken. Erste Hilfe bei Diabetes kann lebensrettend, da diabetische Notfälle schnell erkannt und behandelt werden müssen. Bei Hypoglykämie kann es zu Verwirrtheit und sogar Bewusstlosigkeit kommen. Um im Notfall angemessen handeln zu können, ist es empfehlenswert, an einem Erste-Hilfe-Kurs teilzunehmen. PRIMEROS bietet umfangreiche Schulungen an, in denen die erforderlichen Erste-Hilfe-Maßnahmen vermittelt werden, um effektiv und sicher Hilfe leisten zu können.

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Was ist Diabetes?

Diabetes mellitus ist eine chronische Erkrankung, die den Blutzuckerspiegel des Körpers beeinflusst. Bei Diabetes kann der Körper entweder nicht genügend Insulin produzieren oder das produzierte Insulin nicht effektiv nutzen. Insulin ist notwendig, um Glukose (Zucker) aus dem Blut ins Gewebe zu transportieren, wo sie zur Energiegewinnung verwendet wird. Ein unkontrollierter Blutzuckerspiegel kann zu ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen führen, einschließlich Herzkrankheiten, Nierenschäden, Nervenschäden und Augenproblemen.

Regelmäßige Kontrollen und eine gesunde Lebensweise sind entscheidend, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren und das Risiko für Komplikationen zu verringern. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung von Diabetes können dazu beitragen, die Lebensqualität erheblich zu verbessern. Bei Verdacht auf Diabetes ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen und geeignete Tests durchführen zu lassen.


Welche Formen von Diabetes gibt es?

  • Es gibt hauptsächlich zwei Haupttypen von Diabetes. Typ-1-Diabetes ist eine autoimmune Erkrankung, bei der das Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört. Dies führt dazu, dass Betroffene auf eine lebenslange Insulintherapie angewiesen sind. Typ-1-Diabetes tritt häufig bereits in der Kindheit oder Jugend auf, kann jedoch in jedem Lebensalter diagnostiziert werden.

  • Im Gegensatz dazu betrifft Typ-2-Diabetes hauptsächlich Erwachsene und entwickelt sich häufig aufgrund einer Kombination aus genetischen Faktoren, Übergewicht, Bewegungsmangel und ungesunder Ernährung. Bei dieser Form des Diabetes produziert der Körper zwar Insulin, kann es aber nicht effektiv nutzen, was zu Insulinresistenz führt. Typ-2-Diabetes kann in vielen Fällen durch Lebensstiländerungen, wie eine gesündere Ernährung und erhöhte körperliche Aktivität, behandelt werden. Gegebenenfalls sind auch Medikamente oder Insulin erforderlich, um die Blutzuckerwerte zu regulieren.


Welche Symptome deuten auf Diabetes hin?

  • Die Symptome von Diabetes variieren je nach Typ und Schweregrad der Erkrankung und umfassen häufig einen intensiven Durst mit trockener Mundschleimhaut, einen übermäßigen Hunger trotz ausreichender Nahrungsaufnahme sowie allgemeine Müdigkeit und Erschöpfung. Betroffene haben oft mit häufigem Wasserlassen und erhöhter Urinproduktion zu kämpfen, was zu häufigen Toilettenbesuchen führt. Während Typ-1-Diabetes häufig mit unerklärlichem Gewichtsverlust einhergeht, ist Typ-2-Diabetes oft mit Übergewicht verbunden.

  • Weitere Symptome sind Sehstörungen wie verschwommenes Sehen, langsame Wundheilung sowie ein erhöhtes Risiko für wiederkehrende Infektionen, insbesondere der Harnwege. Diese Symptome sollten ernst genommen werden, und bei Verdacht auf Diabetes ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.



Was sind die Hauptursachen für Diabetes?

  • Die Ursachen von Diabetes variieren je nach Form der Erkrankung. Beim Typ-1-Diabetes ist die genaue Ursache noch nicht vollständig verstanden. Diese Form der Krankheit wird jedoch als autoimmune Reaktion betrachtet, bei der das Immunsystem irrtümlicherweise die insulinproduzierenden Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört. Sowohl genetische Faktoren als auch Umweltfaktoren können hierbei eine Rolle spielen.


  • Im Gegensatz dazu tritt Typ-2-Diabetes häufig aufgrund einer Kombination von genetischer Veranlagung und Lebensstilfaktoren auf, die das Risiko erhöhen. Zu den Hauptursachen gehören Übergewicht, insbesondere im Bauchbereich, was das Risiko für Insulinresistenz erhöht. Auch Bewegungsmangel trägt zur Gewichtszunahme und Insulinresistenz bei. Eine ungesunde Ernährung, die reich an Zucker und gesättigten Fetten ist, kann das Risiko zusätzlich erhöhen. Darüber hinaus spielt die genetische Veranlagung eine Rolle, insbesondere wenn in der Familie Diabetes vorkommt. Das Risiko steigt auch mit dem Alter, insbesondere nach dem 45. Lebensjahr.



Was ist Hypoglykämie?


Ein hypoglykämischer Schock, auch als schwere Hypoglykämie bekannt, tritt auf, wenn der Blutzuckerspiegel so stark absinkt, dass das Gehirn nicht ausreichend mit Glukose versorgt wird. Dies kann zu schwerwiegenden Symptomen und sogar zu Bewusstlosigkeit führen. Zu den frühen Symptomen zählen Zittern, Schwitzen, schneller Herzschlag, Angst, Hunger und Übelkeit. Spätere Symptome umfassen Verwirrung, Schwäche, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Sprachschwierigkeiten und Krampfanfälle. In schweren Fällen kann es zu Bewusstseinsverlust oder Koma kommen. Häufige Ursachen sind eine zu hohe Dosis von Insulin oder blutzuckersenkenden Medikamenten, das Auslassen von Mahlzeiten, intensive körperliche Betätigung ohne Anpassung der Nahrungsaufnahme oder Medikation sowie Alkoholkonsum, besonders auf nüchternen Magen.



Erste Hilfe-Maßnahmen bei Hypoglykämie

  • Zunächst sollte der Eigenschutz gewährleistet sein, um sicherzustellen, dass keine zusätzlichen Gefahren bestehen. Um das Bewusstsein zu prüfen, sollte der Ersthelfer die betroffene Person laut ansprechen und an der Schulter rütteln. Ist die Person bei Bewusstsein, kann sie selbst entscheiden, ob sie etwas essen oder trinken möchte. In diesem Fall können Traubenzucker oder gezuckerte Getränke angereicht werden, um den Blutzuckerspiegel schnell anzuheben. Bei Bewusstlosigkeit muss jedoch jegliche Verabreichung von Essen oder Trinken unterlassen werden, um das Risiko einer Aspiration zu vermeiden. Stattdessen sollte die Atemkontrolle durchgeführt werden. Der Ersthelfer legt eine Hand auf die Stirn der betroffenen Person und platziert zwei Finger unter das Kinn, während er den Kopf nach hinten überstreckt, um die Atemwege zu öffnen. Dabei sollte die Atmung beobachtet werden, etwa durch das Heben und Senken des Brustkorbs. Diese Beobachtung sollte für 3 bis 10 Sekunden erfolgen.

  • Bei unnormaler oder fehlender Atmung muss sofort der Notruf (112 in Deutschland) gewählt und umgehend mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) begonnen werden. Dazu sollten 30 Brustkompressionen und zwei Atemspenden im Wechsel durchgeführt werden. Weitere Informationen zur richtigen Durchführung der HLW sind in unserem Blogbeitrag Leben Retten mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung zu finden. Falls verfügbar, sollte um Hilfe gerufen werden, um andere Ersthelfer zur Unterstützung und für einen Helferwechsel heranzuziehen sowie einen AED (Automatisierter Externer Defibrillator) ausfindig zu machen. Ein AED kann Anweisungen zur Wiederbelebung geben und den Einsatz sicherer und wirksamer Schocks zur Wiederherstellung des Herzrhythmus unterstützen.


Was sind die Anzeichen und Ursachen einer Überzuckerung (Hyperglykämie)?

  • Eine Überzuckerung (Hyperglykämie) tritt auf, wenn der Blutzuckerspiegel zu hoch ist und kommt seltener vor als Unterzuckerung (Hypoglykämie). Sie kann bei Menschen mit Diabetes durch Faktoren wie unzureichende Insulinzufuhr, falsche Ernährung, Infektionen oder Stress verursacht werden. Zu den häufigen Symptomen zählen starker Durst, häufiges Wasserlassen, Übelkeit, Erbrechen, ein weinähnlicher Geruch der Atemluft (Acetongeruch) und vertiefte Atmung.


  • Die Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Überzuckerung entsprechen denen bei einer Unterzuckerung. Zunächst sollte der Eigenschutz sichergestellt werden, gefolgt von der Bewusstseinsprüfung und der Atemkontrolle. Bei unnormaler Atmung muss sofort der Notruf gewählt und mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) begonnen werden. Zusätzlich sollte um Unterstützung gebeten und ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) eingesetzt werden. Falls die Person bei Bewusstsein ist, kann ihr auf Wunsch Insulin angereicht werden, damit sie sich dieses selbst injizieren kann. Wichtig: Bei Bewusstlosigkeit dürfen weder Nahrung noch Getränke angereicht werden!



Fazit:

Der Weltdiabetestag erinnert uns daran, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für Diabetes zu schärfen und die Menschen über diese Erkrankung aufzuklären. Durch Informationsveranstaltungen und Schulungen lernen wir, wie man Diabetes frühzeitig erkennen, richtig behandeln und vorbeugen kann. Indem wir gesunde Lebensweisen fördern und regelmäßige Gesundheitskontrollen durchführen, können wir das Risiko für Diabetes und seine Komplikationen verringern.

Ein wichtiger Teil dieser Aufklärung ist die Erste-Hilfe-Schulung. Wir von PRIMEROS vermitteln in unseren Kursen, wie man im Notfall richtig reagiert, insbesondere bei diabetischen Notfällen. Jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten, um das Leben von Betroffenen zu verbessern. Werde zum Lebensretter und melde dich noch heute für einen Erste-Hilfe-Kurs an! Lass uns gemeinsam einen Unterschied machen.