Was tun bei einem Krampfanfall? Wichtige Tipps für Ersthelfer

Veröffentlicht am 26. February 2025. Lesedauer 5min


Schnelles Handeln kann in Notsituationen Leben retten. Ein Krampfanfall tritt oft plötzlich auf und kann auch erfahrene Ersthelfer verunsichern. Doch jeder kann helfen, wenn er die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen kennt. Mit dem nötigen Wissen über Krampfanfälle kannst du nicht nur lebensrettende Maßnahmen ergreifen, sondern auch der betroffenen Person Sicherheit und Unterstützung bieten. So trägst du dazu bei, die Situation zu stabilisieren und das Wohlbefinden der Person zu fördern. In unserem Beitrag erfährst du die wichtigsten Informationen über Krampfanfälle – von ihren Ursachen bis zu den praktischen Erste-Hilfe-Maßnahmen, die dir helfen, ruhig und zielgerichtet zu reagieren. Besuche den PRIMEROS Erste-Hilfe-Kurs und lerne von unseren erfahrenen Ausbildern, wie du bei Krampfanfällen richtig helfen kannst. Melde dich heute an und gewinne das Selbstvertrauen, im Notfall sicher zu reagieren!

Was ist ein Krampfanfall?

  • Ein Krampfanfall tritt auf, wenn es zu einer plötzlichen, unregelmäßigen elektrischen Aktivität im Gehirn kommt. Diese spontanen Impulse stören die gewohnte Kommunikation zwischen den Nervenzellen und können unkontrollierte Bewegungen sowie häufig einen Verlust des Bewusstseins verursachen. Während eines Krampfanfalls bekommt das Gehirn nicht ausreichend Sauerstoff, was zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann.


  • Wenn das Gehirn für eine gewisse Zeit keine ausreichende Sauerstoffzufuhr erhält, kann dies dazu führen, dass der Körper zittert und krampft. Die mangelnde Sauerstoffversorgung beeinträchtigt die Funktion der Nervenzellen, was in vielen Fällen zu heftigen Muskelkontraktionen und unkontrollierten Zuckungen führt.



  • Nach einem Krampfanfall erleben viele Betroffene eine Phase der Verwirrung und Müdigkeit, während sich ihr Gehirn von der übermäßigen Aktivität erholt. Insgesamt handelt es sich bei einem Krampfanfall um einen komplexen Vorgang, der sofortige Reaktionen von Ersthelfern erfordert, um die betroffene Person zu schützen und die notwendige medizinische Hilfe zu gewährleisten.


Wann besteht Lebensgefahr bei einem Krampfanfall?

Lebensgefahr besteht, wenn ein Krampfanfall länger andauert oder wenn mehrere Anfälle unmittelbar hintereinander auftreten, ohne dass die betroffene Person dazwischen das Bewusstsein wiedererlangt. In solchen Fällen ist schnelles Handeln unerlässlich, da das Risiko schwerwiegender gesundheitlicher Komplikationen steigt. Ein Krampfanfall kann zu einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des Gehirns führen, was bleibende Schäden zur Folge haben kann. Außerdem besteht die Gefahr von Verletzungen durch unkontrollierte Bewegungen. Ersthelfer sollten bei Anzeichen eines Krampfanfalls immer den Notruf absetzen und die betroffene Person schützen. Dazu gehört, gefährliche Gegenstände zu entfernen und die Person in eine sichere Position zu bringen.


Durch schnelles Handeln kannst du entscheidend dazu beitragen, das Risiko von Komplikationen zu minimieren und die Sicherheit der betroffenen Person zu gewährleisten. Ein Krampfanfall ist immer ein ernstzunehmender Notfall, und rechtzeitige medizinische Hilfe ist entscheidend.

Welche Ursachen können zu einem Krampfanfall führen?

Krampfanfälle können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Epileptische Störungen: Eine neurologische Erkrankung, die zu wiederholten Krampfanfällen führt und oft ohne ersichtlichen Grund auftritt.

  • Schlafentzug: Mangelnder oder schlechter Schlaf kann das Risiko eines Krampfanfalls erheblich erhöhen.

  • Stoffwechselstörungen: Ungleichgewichte im Körper, wie sie beispielsweise bei Diabetes auftreten, können ebenfalls Krampfanfälle verursachen.

  • Kopfverletzungen: Traumatische Verletzungen des Schädels, etwa durch einen Sturz oder Schlag, können das Risiko für Krampfanfall steigern.

  • Drogen- oder Alkoholentzug: Ein plötzlicher Entzug von Drogen oder Alkohol kann bei bestimmten Menschen zu Krampfanfällen führen.

  • Visuelle Reize: Intensive visuelle Reize, wie das Flackern von Licht oder bestimmte Muster, können bei empfindlichen Personen Krampfanfälle auslösen, insbesondere bei Menschen, die auf Lichtempfindlichkeit reagieren.

Diese Ursachen verdeutlichen, wie vielfältig die Auslöser für Krampfanfälle sein können. Wenn du diese potenziellen Risikofaktoren kennst, kannst du besser vorbereitet sein, um im Ernstfall zu reagieren.


Welche Anzeichen deuten auf einen Krampfanfall hin?

Typische Anzeichen eines Krampfanfalls sind:

  • Unkontrollierte Muskelkontraktionen, insbesondere in den Gliedmaßen

  • Zittern oder Ruckeln des Körpers

  • Bewusstseinsverlust, wobei die Person nicht ansprechbar ist

  • In einigen Fällen auch Verwirrtheit oder Orientierungsstörungen nach dem Anfall



Wie handelt ein Ersthelfer im Notfall bei einem Krampfanfall?

  • Zunächst sollte die Sicherheit der betroffenen Person und ihrer Umgebung gewährleistet werden, indem gefährliche Gegenstände entfernt werden, um Verletzungen zu vermeiden. Anschließend ist der Notruf abzusetzen, um den Rettungsdienst zu alarmieren. Es ist wichtig, den Krampfanfall in Ruhe ausklingen zu lassen und die Person dabei nicht zurückzuhalten oder festzuhalten. Wenn möglich, sollte die Dauer des Krampfanfalls notiert werden, da diese Information für die Rettungskräfte wichtig ist, um die Schwere des Anfalls besser einschätzen zu können. Nach dem Krampfanfall sollten mögliche Verletzungen, die durch Stürze oder unkontrollierte Bewegungen entstanden sind, versorgt werden. Es ist wichtig, in der Nähe der betroffenen Person zu bleiben, sie zu beruhigen und während der Erholungsphase zu unterstützen.

  • Nach dem Krampfanfall sollte der Bewusstseinszustand der Person überprüft und ihre Atmung beurteilt werden. Ist die Person nicht ansprechbar, muss sofort Hilfe gerufen und weitere Ersthelfer hinzugezogen werden. Bei normaler Atmung ist es wichtig, die Person in die stabile Seitenlage zu bringen, um die Atemwege freizuhalten. Weitere Informationen dazu findest du in unserem Blogbeitrag über die stabile Seitenlage. Falls die Atmung unnormal oder nicht vorhanden ist, muss umgehend mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) begonnen werden. Ersthelfer können sich abwechseln, um die Effektivität der HLW zu erhöhen. Wenn ein automatisierter externer Defibrillator (AED) verfügbar ist, sollte dieser ebenfalls eingesetzt werden, um die Überlebenschancen der betroffenen Person zu steigern.


Fazit:

Ein Krampfanfall kann ohne Vorwarnung auftreten und stellt sowohl für die betroffene Person als auch für Ersthelfer eine herausfordernde Situation dar. Das Wissen über die Symptome und die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen sind wichtig, um in solchen Momenten zielgerichtet zu handeln. Ein schnelles Eingreifen kann lebensrettend sein und dazu beitragen, dass die betroffene Person sich schneller stabilisiert. Indem du dich über Krampfanfälle informierst und Kenntnisse in Erster Hilfe erwirbst, kannst du besser vorbereitet sein, um im Notfall effektiv zu helfen. Mach dir bewusst, wie wichtig deine Rolle als Ersthelfer in solchen Situationen ist, und setze dich aktiv dafür ein, für künftige Notfälle gewappnet zu sein!

Disclaimer: Die Informationen auf diesem Blog dienen nur zu Informationszwecken und stellen keinen Ersatz für professionelle medizinische Beratung dar. Es wird empfohlen, bei gesundheitlichen Fragen oder Bedenken einen Arzt zu konsultieren. Wir übernehmen keine Haftung für mögliche Schäden durch die Nutzung der Informationen auf diesem Blog.