Unfallstelle absichern: So schützt du dich und andere im Straßenverkehr

Die warmen Monate bringen Bewegung auf die Straßen. Viele Menschen sind mit dem Auto, Motorrad oder Fahrrad unterwegs, um das schöne Wetter zu genießen. Diese erhöhte Mobilität kann jedoch die Gefahr von Unfällen erhöhen. Als Ersthelfer ist es wichtig, in solchen Situationen schnell zu handeln und die Unfallstelle abzusichern. Bedenke, dass du gemäß § 323c StGB die Pflicht hast, in bestimmten Situationen Hilfe zu leisten. Weißt du, wie du reagieren solltest, wenn du an einer Unfallstelle vorbeikommst oder selbst in einen Unfall verwickelt bist? Kennst du die notwendigen Schritte, um die Unfallstelle abzusichern? Kein Problem! In unserem Beitrag helfen wir dir, dein Wissen aufzufrischen, damit du Betroffenen in einer Notsituation wie Straßenunfällen gezielt helfen kannst.
Wo sollte das Auto geparkt werden, wenn man an einer Unfallstelle vorbeikommt?
Wenn du dir unsicher bist, ob tatsächlich ein Unfall passiert ist, reduziere zunächst deine Geschwindigkeit und fahre vorsichtig an der Situation vorbei, um nachzusehen, ob Hilfe benötigt wird. Sobald du an einer Unfallstelle ankommst, ist es wichtig, dein Fahrzeug sicher abzustellen. Parke dein Auto nach der Unfallstelle, damit du überprüfen kannst, ob Hilfe erforderlich ist. Wenn ein Unfall hingegen eindeutig erkennbar ist, stelle dein Fahrzeug immer am Straßenrand ab. So kannst du den nachfolgenden Verkehr warnen und den Fahrern die Möglichkeit geben, rechtzeitig zu reagieren. Das Parken auf der Straße kann gefährlich sein und sollte vermieden werden. Achte darauf, dass dein Fahrzeug gut sichtbar ist, um das Risiko weiterer Unfälle zu minimieren.
Unfallstelle absichern: Die drei W`s – Warnblinker, Warnweste, Warndreieck
Um die Sicherheit an der Unfallstelle zu erhöhen, gibt es drei wichtige Maßnahmen, die du ergreifen solltest:
Warnblinker aktivieren: Der erste Schritt besteht darin, sofort die Warnblinkanlage deines Fahrzeugs einzuschalten. Dies signalisiert anderen Verkehrsteilnehmern, dass es eine Gefahrensituation gibt und sie vorsichtiger fahren sollten.
Warnweste tragen: In Deutschland ist es Pflicht, eine Warnweste zu tragen, sobald du das Fahrzeug verlässt. Idealerweise sollte für alle Personen im Auto eine Warnweste vorhanden sein. Dadurch erhöhst du die Sichtbarkeit und minimierst das Risiko, übersehen zu werden. Alle Insassen sollten das Auto verlassen und sich an einen sicheren Ort begeben, zum Beispiel hinter die Leitplanke.
Warndreieck aufstellen: Laut Straßenverkehrsordnung sind Autofahrer verpflichtet, ein Warndreieck mitzuführen. Es sollte an einem leicht zugänglichen Ort aufbewahrt werden, damit es im Notfall schnell zur Hand ist.
Wie weit sollte ein Warndreieck vom Fahrzeug aufgestellt werden?
Das ordnungsgemäße Aufstellen eines Warndreiecks ist wichtig, um andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig zu warnen und das Unfallrisiko zu minimieren:
Warndreieck aufbauen: Zuerst solltest du eine Warnweste anlegen, um deine eigene Sichtbarkeit zu erhöhen. Nimm danach das Warndreieck aus der Verpackung und entfalte es außerhalb der Gefahrenzone. Bei einigen Modellen musst du die unteren Stangen auseinander drehen oder die Standfüße ausklappen. Ziehe die oberen Warnbalken heraus und stecke sie oben zusammen; das Innenfeld sollte sich dabei automatisch öffnen. Moderne Modelle verfügen über eine Tages- und Nachtseite. Achte darauf, die entsprechende Seite richtig auszuwählen. Denke daran, das Aufstellen des Warndreiecks zu üben und zu überprüfen, wo es in deinem Auto verstaut ist, damit du im Ernstfall gut vorbereitet bist.
Positionierung: Stelle das Warndreieck gut sichtbar und in der richtigen Entfernung auf. Innerorts sollte es in einem Abstand von 50 Metern platziert werden. Außerorts ist ein Mindestabstand von 100 Metern erforderlich, wobei auf Landstraßen mindestens 100 Meter und auf Autobahnen mindestens 150 Meter Abstand eingehalten werden sollten. An Kurven, Kreuzungen und Kuppen sollte der Abstand vergrößert werden, um die Sichtbarkeit zu verbessern und sicherzustellen, dass nachfolgende Fahrer rechtzeitig reagieren können.
Eigenschutz hat oberste Priorität: Bei all diesen Maßnahmen steht dein Eigenschutz an erster Stelle. Wenn du das Fahrzeug verlässt, um das Warndreieck aufzustellen, solltest du immer die Warnweste anlegen und die Verkehrslage aufmerksam beobachten.
Wann sollte der Notruf nach der Absicherung der Unfallstelle gewählt werden?
Nachdem die Unfallstelle abgesichert ist, solltest du sofort nach den Verletzten sehen, bevor du den Notruf wählst. Es ist wichtig, den Notruf erst abzusetzen, wenn du sicher bist, ob jemand bewusstlos ist und sofortige Hilfe benötigt wird, zum Beispiel wenn die Person in die stabile Seitenlage gebracht werden muss. Gehe dazu zur Unfallstelle und schaue, ob die Person ansprechbar ist. Bei Autofahrern kannst du in das Fahrzeug schauen oder gegen die Scheibe klopfen, um zu prüfen, ob der Mensch reagiert. Wenn die Türen verschlossen sind, solltest du gegebenenfalls die Scheiben mit einem spitzen Gegenstand einschlagen - möglichst an einem Platz, an dem sich keine Personen befinden.
Bewusstlose Personen müssen umgehend mit dem Rettungsgriff aus dem Fahrzeug befreit werden, um lebensrettende Erste-Hilfe-Maßnahmen sicher durchführen zu können. Wenn die Person normal atmet, solltest du sie an einem geschützten Ort in die stabile Seitenlage bringen und danach den Notruf absetzen. Setze bei unnormaler Atmung sofort einen Notruf ab und beginne mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung, indem du 30 Kompressionen gefolgt von 2 Atemspenden durchführst. Wiederhole diesen Zyklus, bis der Rettungsdienst eintrifft oder die Person wieder normal atmet. Rufe laut um Hilfe, um weitere Personen für einen Helferwechsel bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung hinzuzuziehen. Wenn du dir unsicher bist, ob die Atmung normal oder unnormal ist, gehe immer von einer unnormalen Atmung aus.
Ausnahme: Wenn eine Person im Fahrzeug eingeklemmt ist, kann sie nicht mit dem Rettungsgriff aus dem Fahrzeug geholt werden. In diesem Fall solltest du sofort die Feuerwehr alarmieren. Führe, falls möglich eine Atemkontrolle der betroffenen Person durch. Bei unnormaler Atmung, kannst du die Herz-Lungen-Wiederbelebung gegebenenfalls auch im Sitzen durchführen, bis Hilfe eintrifft. Lass dich in diesem Fall bitte vom Rettungsdienst anleiten.
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Fazit:
Die Absicherung der Unfallstelle ist ein entscheidender Schritt, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten. Mit den richtigen Maßnahmen und einem klaren Plan kannst du nicht nur dich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer vor zusätzlichen Gefahren schützen. Achte darauf, stets aufmerksam und verantwortungsbewusst zu handeln. Denke außerdem daran, deine Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen. Dein Einsatz kann Leben retten!
Disclaimer: Die Informationen auf diesem Blog dienen nur zu Informationszwecken und stellen keinen Ersatz für professionelle medizinische Beratung dar. Es wird empfohlen, bei gesundheitlichen Fragen oder Bedenken einen Arzt zu konsultieren. Wir übernehmen keine Haftung für mögliche Schäden durch die Nutzung der Informationen auf diesem Blog.