Nasenbluten: Ursachen Behandlung Prävention

Veröffentlicht am 14. March 2023. Lesedauer 5min

Von Nasenbluten spricht man, wenn es aus einem - oder manchmal auch beiden Nasenlöchern - plötzlich blutet. Das ist unangenehm, meist aber harmlos.

Die häufigsten Ursachen sind Gewalteinwirkung oder starke Trockenheit der Nasenschleimhaut, wodurch es zu Verletzungen dieser kommen kann.

Zu den Aufgaben der Nasenhöhle gehört das Anwärmen der Atemluft. Dazu ist die Nasenschleimhaut mit einem dichten Geflecht von Blutgefäßen durchzogen, die leicht verletzt werden können.

Was soll man tun, wenn man Nasenbluten hat?

Nasenbluten ist ein häufiges, meist harmloses Symptom, das in der Regel ohne ärztliche Hilfe gestoppt werden kann. Als Erste-Hilfe-Maßnahme bei Nasenbluten sollte die betroffene Person sich aufrecht hinsetzen, um die Blutzufuhr zum Kopf zu mindern. Anschließend den Kopf leicht nach vorn beugen, damit das Blut nicht den Rachen hinunterläuft und es nicht verschluckt wird.

Eine effektive Maßnahme zum Stoppen von Nasenbluten ist zudem das Zusammendrücken der Nasenflügel. Mit Zeigefinger und Daumen die Nasenflügel für einige Minuten gegen die Nasenscheidewand drücken.

Ein kalter Lappen, Eisbeutel oder Kühl-Pack im Nacken helfen zusätzlich. Die Blutgefäße in der Nase ziehen sich dann durch einen Reflex zusammen.

Diese Erste-Hilfe-Maßnahmen sollten das Nasenbluten im Normalfall schnell zum Stillstand bringen.

Lässt sich das Nasenbluten nicht stoppen, muss der Betroffene umgehend zum Arzt gebracht werden!

Auf keinen Fall sollte man bei Nasenbluten den Kopf in den Nacken legen! Dadurch läuft das Blut nach hinten in den Rachen und durch die Speiseröhre in den Magen. Das kann zu Übelkeit und Erbrechen führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Blut in die Atemwege gerät. Das ist besonders gefährlich, wenn die Person bewusstlos ist.

Ist plötzliches Nasenbluten schlimm?

Etwa jeder zweite Erwachsene hatte schon einmal Nasenbluten, und gerade bei Kindern kommt es gelegentlich zu Blutungen ohne ersichtlichen Grund.

Die Schleimhaut in der Nase ist wie alle anderen Schleimhäute stark durchblutet. Die feinen, zarten Gefäße können dort leicht einreißen, vor allem wenn die Nasenschleimhaut z. B. aufgrund einer Erkältung oder feuchtigkeitsarmer Heizungsluft ausgetrocknet ist.

Nasenbluten kann aber auch auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. Deshalb sollte wiederholtes Nasenbluten unabhängig vom Schweregrad überprüft werden.

Die Blutverluste aus der Nase werden in der Regel überschätzt (schon 5 Milliliter können ein Taschentuch durchtränken). Daher sehen Blutungen aus der Nase fast immer dramatischer aus, als sie sind.

Muss ich bei Nasenbluten zum Arzt?

Wenn das Nasenbluten bei Erwachsenen nach 20 Minuten nicht zum Stillstand gebracht werden kann (bei Kindern früher!), droht ein zu hoher Blutverlust. Der Betroffene muss umgehend zum Arzt bzw. in die nächste Notaufnahme. Bei Kindern mit anhaltendem Nasenbluten sogar früher. Der hohe Blutverlust könnte sonst lebensbedrohlich sein.

Ebenso, wenn das Nasenbluten außergewöhnlich stark oder die Nase sichtbar verletzt ist.

Außerdem sollte sofort einen Arzt aufgesucht werden, wenn die Blutung im oberen Teil der Nase ist. Das merkt man daran, dass das Blut nicht vorne aus der Nase läuft, sondern hauptsächlich hinten den Rachen hinunter.

Läuft nach einer Schädelverletzung helle Flüssigkeit aus der Nase, könnte es sich um Hirnflüssigkeit handeln. In diesem Fall muss sofort der Notruf verständigt werden!

Bei wiederkehrendem Nasenbluten ist es ebenso ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache der erhöhten Blutungsneigung abzuklären.
Hier sieht man einen Arzt der versucht, dass Nasenbluten einer weiblichen Patienten zu stoppen.


Wieso bekomme ich Nasenbluten?

Im vorderen Teil der Nase treffen gleich mehrere Blutgefäße zusammen, deshalb entstehen hier die meisten Blutungen. Blutungen im vorderen Teil der Nase sind fast immer harmlos. Gefährliche Blutungen entstehen häufiger im hinteren Teil der Nase.

Die Ursachen sind entweder lokal, das bedeutet, sie liegen im Bereich der Nase und Nasennebenhöhlen oder systemisch bedingt oder als Symptom einer Erkrankung, als Begleiterscheinung einer Medikamenteneinnahme oder einer körperlichen Entwicklungsphase.

Ursachen für Nasenbluten können sein:

- Folge von Gewalteinwirkung, z. B. bei ein Nasenbeinbruch oder bei Kleinkindern durch "Nasebohren" oder einen Fremdkörper in der Nase.

- Austrocknen der Nasenschleimhaut durch trockene Raumluft (überheizte Räume im Winter, Klimaanlagen im Sommer).

- virale sowie allergische Entzündungen der Nasenschleimhaut.

Oft heilen die betroffenen Stellen schlecht ab, sodass gebildeter Schorf immer wieder abreißt und es wiederholt zu Nasenbluten kommt.

Bei Kindern und Jugendlichen kommt es häufig auch ohne Fremdeinwirkung zu Blutungen im vorderen Teil der Nase. Das ist meistens völlig harmlos. Bei Kindern und Jugendlichen passiert das öfter im Zuge starker Wachstumsschübe, z. B. während der Pubertät. Das Nasenbluten tritt mit zunehmendem Alter immer seltener auf, weil die Gefäße robuster werden.

Übrigens sind in der Schwangerschaft alle Schleimhäute stärker durchblutet, daher kommt es oft leichter zu Nasenbluten. Das ist völlig ungefährlich.

Kann ich Nasenbluten vorbeugen?

Viele profitieren spürbar von allgemein kreislaufstärkenden Maßnahmen wie regelmäßigen Saunabesuchen oder Ausdauersport.

Wichtig ist zudem, übermäßiges Naseschnäuzen oder Nasenbohren zu vermeiden. Eine gesunde Nase reinigt sich selber. Nur bei Schnupfen ist ein Schnäuzen sinnvoll.

Häufig wird Nasenbluten durch eine trockene Nasenschleimhaut verursacht. Hier helfen am besten spezielle Nasensalben oder -öle. Im Winter kann man durch Luftbefeuchter und große Topfpflanzen die Raumluft befeuchten.

Auch regelmäßiges Inhalieren oder Nasenspülen mit einer Kochsalzlösung befeuchtet die Nasenschleimhaut. Damit sorgt man für weniger Verletzungen und Blutungen aus der Nase. Dafür gibt es in Apotheken oder Drogeriemärkten spezielle Nasenduschen.

Zusatzeffekt der Nasendusche: Allergene, Keime und Fremdkörper werden dabei gleich mit entfernt.

Achten sollte man auch darauf, dass ausreichend Flüssigkeit zu sich genommen wird. Das hilft, die Schleimhäute feucht zu halten.

Eine vitaminreiche Ernährung kann ebenfalls helfen, Nasenbluten zu verringern. Vitamin C ist in Obst und Gemüse, vor allem in Zitrusfrüchten enthalten. Das fettlösliche Vitamin K, das zur Blutgerinnung notwendig ist, kommt in Grüngemüse vor, besonders in Brokkoli, Kohl und Spinat.

Fazit:

Nasenbluten mag zwar erschreckend sein, ist aber in den meisten Fällen harmlos und kann leicht behandelt werden. Denke daran, dass dieser Blogbeitrag keine medizinische Beratung ersetzt, und wenn du Bedenken oder anhaltendes Nasenbluten hast, solltest du immer einen Facharzt konsultieren.