Fieber: Wann zum Arzt?

Veröffentlicht am 5. June 2024. Lesedauer 7min

Hat man mit 37 Grad schon Fieber?

Fieber ist ein wichtiger Indikator für eine zugrunde liegende Erkrankung im Körper. Es tritt auf, wenn die Körpertemperatur über 38 Grad Celsius steigt. Die normale Körpertemperatur liegt bei etwa 36,5 bis 37,2 Grad Celsius. Wenn die Temperatur über diesen Bereich ansteigt, spricht man von Fieber.

Welche Ursachen hat Fieber?

Eine erhöhte Körpertemperatur kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, darunter:

Infektionen: Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten können den Körper befallen und eine Immunreaktion auslösen, die zur Erhöhung der Körpertemperatur führt
Entzündungen: Entzündliche Prozesse im Körper, wie sie bei rheumatischen Erkrankungen, Arthritis oder Entzündungen der inneren Organe auftreten, können ebenfalls Fieber auslösen
Autoimmune Erkrankungen: bei Autoimmunerkrankungen wie Lupus, rheumatoider Arthritis oder Morbus Crohn richtet sich das Immunsystem gegen körpereigenes Gewebe und löst dadurch Entzündungen und Fieber aus
Krebserkrankungen: Einige Krebserkrankungen und insbesondere bestimmte Formen von Blutkrebs können Fieber als Begleitsymptom verursachen
Nebenwirkungen: Bestimmte Medikamente können Fieber als Nebenwirkung auslösen. Es ist wichtig, ärztlichen Rat einzuholen, wenn Fieber nach Einnahme von Medikamenten auftritt
Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag: Übermäßige Hitze kann zu einem Anstieg der Körpertemperatur führen, was zu Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag führen kann

Was ist leichtes Fieber?

Leichtes Fieber ist eine erhöhte Körpertemperatur, die normalerweise zwischen 37,5°C und 38°C liegt. Es ist ein häufiges Symptom für verschiedene Infektionen oder Entzündungen im Körper
Eine erhöhte Körpertemperatur kann auch als Reaktion auf Stress, bestimmte Medikamente oder körperliche Anstrengung auftreten. In den meisten Fällen ist leichtes Fieber harmlos und verschwindet innerhalb weniger Tage von selbst, ohne spezifische Behandlung erforderlich zu machen
Es kann von allgemeiner Schwäche, Kopfschmerzen, Schüttelfrost oder einem leichten Krankheitsgefühl begleitet sein. Es ist wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und sich auszuruhen, um den Körper bei der Genesung zu unterstützen. Sollte das Fieber jedoch anhalten, stark ansteigen oder mit anderen schwerwiegenden Symptomen einhergehen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die genaue Ursache abzuklären und gegebenenfalls eine angemessene Behandlung zu erhalten

Wann sollte man mit Fieber zum Arzt?

Bei anhaltendem Fieber über 39 Grad Celsius, das länger als drei Tage anhält, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Ebenso bei Fieber, das von starken Kopfschmerzen, Atemnot, starken Halsschmerzen oder starkem Ausschlag begleitet wird. Personen mit Vorerkrankungen, geschwächtem Immunsystem oder Schwangeren wird geraten, bereits bei Fieber über 38 Grad Celsius ärztlichen Rat einzuholen.

Zudem ist ein Arztbesuch ratsam, wenn das Fieber bei Kindern unter 3 Monaten auftritt oder bei älteren Menschen über 65 Jahren. Bei auftretendem Fieber in Kombination mit Bewusstseinsstörungen, Krampfanfällen oder starken Bauchschmerzen sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden. Generell gilt, dass bei Unsicherheiten oder anhaltendem, starkem Fieber ein Arztbesuch empfehlenswert ist, um die Ursache abzuklären und gegebenenfalls eine angemessene Behandlung einzuleiten.

Erste Hilfe ist von entscheidender Bedeutung, um in Notfällen Leben zu retten und angemessen zu reagieren. Um Erste-Hilfe-Kenntnisse zu erlangen oder aufzufrischen, bietet Primeros Erste-Hilfe-Kurse vor Ort an. Alternativ kann auch ein Online-Kurs bequem von zu Hause aus absolviert werden.

Ab wann haben Babys und Kinder Fieber?

Fieber bei Kindern und Babys kann ein besorgniserregendes Symptom sein, aber es ist auch ein natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers gegen Infektionen. Es ist wichtig, die Temperatur* des Kindes regelmäßig zu überwachen, um festzustellen, ob fiebersenkende Maßnahmen erforderlich sind oder ob ärztlicher Rat eingeholt werden sollte.

Im Allgemeinen gilt:

Bei Babys unter 3 Monaten: ein Besuch beim Arzt ist erforderlich, wenn die Körpertemperatur des Babys 38 Grad Celsius oder höher erreicht
Bei Babys zwischen 3 bis 6 Monaten: ein Arztbesuch ist ratsam, wenn das Fieber 38,5 Grad Celsius oder höher beträgt
Bei Kindern ab 6 Monaten bis 3 Jahren: Fieber wird ab einer Körpertemperatur von 39 Grad Celsius als besorgniserregend angesehen
Bei älteren Kindern: Bei einer Körpertemperatur über 39 Grad Celsius oder wenn sich das Kind sehr unwohl fühlt, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden

Es ist wichtig, dass Eltern das Verhalten ihres Kindes beobachten, um festzustellen, ob das Fieber tatsächlich zu Problemen führt. Einige wichtige Hinweise dafür, dass ärztliche Hilfe erforderlich sein könnte, sind:

Apathie oder Schwäche des Kindes
Anhaltendes Erbrechen oder Durchfall
Auffälliger Hautausschlag
Atembeschwerden
Krämpfe
Dehydration (wenig Windeln, trockener Mund)

Eine erhöhte Körpertemperatur ist an sich nicht immer gefährlich, kann aber auch ein Symptom für ernstere Erkrankungen sein. Wenn Eltern sich unsicher sind oder das Kind sehr krank ist, sollten sie umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um die Ursache abzuklären und die entsprechende Behandlung einzuleiten.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert auf ihrer Homepage umfassend über das Thema Fieber bei Babys und Kindern.

Welche Hausmittel helfen bei Fieber?

Es gibt verschiedene Hausmittel, die zur Linderung von Fieber und zur Unterstützung des Heilungsprozesses verwendet werden können:

Ausreichend Flüssigkeit: Flüssigkeit ist wichtig, um eine Dehydration zu verhindern. Wasser, Tee, verdünnte Fruchtsäfte oder Brühe sind gute Optionen
Ruhe und Schlaf: ausreichende Ruhe und Schlaf sind wichtig für die Genesung. Der Körper benötigt Ruhe, um das Immunsystem zu stärken und gegen die Infektion zu kämpfen
Wadenwickel: ein Wadenwickel kann helfen, die Körpertemperatur zu senken. Dazu werden kalte Wickel um die Waden des Patienten gelegt. Dies kann helfen, das Fieber zu senken
Zwiebelwickel: Zwiebeln enthalten entzündungshemmende Eigenschaften und unterstützen, Fieber zu reduzieren. Dazu Zwiebeln in Scheiben schneiden und auf die Fußsohlen des Patienten legen
Ingwertee: Ingwertee hat entzündungshemmende und fiebersenkende Eigenschaften. Der Tee kann mit frischem Ingwerwurzel* zubereitet werden

Es ist wichtig, darauf zu achten, dass Hausmittel nicht immer bei allen Personen wirksam sind und dass bei anhaltendem Fieber oder bei schweren Symptomen ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden sollte. Diese Hausmittel können unterstützend zur ärztlichen Behandlung eingesetzt werden.

Wadenwickel bei Fieber: Wie anwenden?

Wadenwickel sind eine beliebte Methode zur Fiebersenkung bei Kindern und Erwachsenen. Sie können dabei helfen, die Körpertemperatur zu senken und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Wadenwickel werden angewendet, indem man ein Tuch* oder einen Waschlappen in kaltes Wasser taucht und es um die Waden wickelt. Die Wickel sollten feucht, aber nicht triefend nass sein. Anschließend können die Wadenwickel mit einem trockenen Tuch oder einer Folie umwickelt werden, um die Feuchtigkeit zu bewahren. Die Wadenwickel werden für etwa 20-30 Minuten belassen und können bei Bedarf mehrmals täglich erneuert werden. Es ist wichtig, die Wadenwickel regelmäßig zu wechseln, da sie sich aufwärmen und ihre kühlende Wirkung verlieren. Während der Anwendung sollte man darauf achten, sich warm zu halten und sich ausreichend zu entspannen.

Die Wirkung der Wadenwickel beruht auf der Verdunstungskühlung des Wassers auf der Haut, wodurch die Körpertemperatur gesenkt wird. Es ist wichtig, die Wickel etwa alle 30 Minuten zu wechseln oder sie zu entfernen, wenn das Tuch warm wird. Achten Sie darauf, dass die Wadenwickel nicht zu kalt sind und unterbrechen Sie die Anwendung, wenn der Patient friert oder unangenehme Empfindungen hat.

Wadenwickel sind nicht für jedermann geeignet, daher empfiehlt es sich, vor der Anwendung ärztlichen Rat einzuholen, insbesondere bei kleinen Kindern oder Personen mit bestimmten medizinischen Bedingungen.

Welche Medikamente helfen bei Fieber?

Es können verschiedene Arten von Medikamenten zur Linderung von Symptomen und zur Fiebersenkung eingesetzt werden. Es ist wichtig, die Empfehlungen eines Arztes oder Apothekers zu befolgen und die richtige Dosierung für das Alter und das Gewicht des Patienten zu berücksichtigen. Hier sind einige der gängigsten Medikamente zur Fiebersenkung:

Paracetamol: Paracetamol ist ein weit verbreitetes Schmerz- und Fiebermittel. Es wirkt fiebersenkend und kann auch Schmerzen lindern. Es ist besonders gut für Kinder geeignet
Ibuprofen: Ibuprofen ist ein entzündungshemmendes Medikament, das auch bei Fieber eingesetzt werden kann. Es hat ähnliche fiebersenkende und schmerzlindernde Eigenschaften wie Paracetamol. Beachten Sie, dass es für Kinder bestimmte Altersgrenzen und Dosierungsempfehlungen gibt
Acetylsalicylsäure (ASS): Acetylsalicylsäure, auch bekannt als Aspirin, kann bei Fieber eingesetzt werden. Es hat auch entzündungshemmende Eigenschaften. Bei Kindern sollte Aspirin jedoch vermieden werden, da es das Risiko eines seltenen, aber ernsten Zustands namens Reye-Syndroms erhöhen kann

Die Verwendung von Medikamenten zur Fiebersenkung dient dazu , die Symptome vorübergehend zu lindern, sie behandeln jedoch nicht die zugrunde liegende Ursache des Fiebers. Bei lang anhaltendem Fieber oder bei schweren Symptomen sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, um die Ursache festzustellen und eine angemessene Behandlung einzuleiten.

Fazit:

Richtig handeln bei Fieber

Es ist entscheidend, bei Fieber richtig zu handeln, um Komplikationen zu vermeiden. Sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen sollte man die Körpertemperatur regelmäßig kontrollieren. Bei hohen Temperaturen über 39 Grad Celsius oder bei zusätzlichen Symptomen wie Atembeschwerden, sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen.

Fieber kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, darunter Infektionen oder andere Erkrankungen. Wichtig ist es, die Symptome ernst zu nehmen und entsprechend zu handeln. Vorsorge spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, um das Risiko von Fieber zu reduzieren. Bleiben Sie informiert über mögliche Infektionen und Krankheiten, um rechtzeitig reagieren zu können.