Wildunfall: Ursachen, Prävention und Erste Hilfe

Veröffentlicht am 4. November 2024. Lesedauer 6min


Mit der Zeitumstellung im Herbst werden die Tage kürzer und die Dämmerungsphasen nehmen zu, was das Risiko von Wildunfällen erheblich erhöht. Autofahrer sind häufig in der Dämmerung unterwegs, wenn viele Wildtiere wie Rehe und Wildschweine besonders aktiv sind und sich auf Futtersuche begeben. Diese verstärkte Aktivität der Tiere in den frühen Morgenstunden und am Abend, kombiniert mit oft schlechten Sichtverhältnissen, schafft eine gefährliche Situation auf den Straßen.


Bei einem Wildunfall ist es wichtig, schnell Erste Hilfe zu leisten, um Verletzten effektiv zu helfen. PRIMEROS bietet hochwertige Erste-Hilfe-Kurse, die wertvolle Kenntnisse zur Unfallversorgung vermitteln. Eine Anmeldung zu einem Kurs kann helfen, besser auf Wildunfälle vorbereitet zu sein.


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Was tun, wenn es zu einem Wildunfall kommt?

Sofortige Maßnahmen zur Sicherung der Unfallstelle:

Zunächst sollte die Warnblinkanlage sofort aktiviert werden, um andere Verkehrsteilnehmer auf den Wildunfall aufmerksam zu machen. Bevor man aus dem Fahrzeug steigt, ist es wichtig, eine Warnweste* anzulegen, um die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen. Um das Risiko nach einem Wildunfall zu minimieren, ist es besser, über die Beifahrerseite auszusteigen. Ein Rückkehr ins Fahrzeug sollte unterlassen werden, um potenziellen Gefahren zu entgehen. Stattdessen empfiehlt es sich, einen sicheren Ort, wie etwa eine Leitplanke, aufzusuchen.

Ein Warndreieck* muss in ausreichendem Abstand zur Unfallstelle aufgestellt werden, um andere Fahrer frühzeitig vor dem Wildunfall zu warnen. Darüber hinaus sollte die Unfallstelle abgesichert werden, auch wenn das Tier verletzt geflüchtet ist. Diese Maßnahme hilft, weitere Wildunfälle zu verhindern und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Es ist ebenso wichtig, die Polizei oder einen Jagdpächter zu informieren, auch wenn das Tier flüchtig ist oder nur verletzt wurde. Wenn möglich, sollte außerdem die Unfallstelle markiert werden.



Erste Hilfe nach einem Wildunfall: Optimale Unterstützung bei Verletzungen

Kommt es nach einem Wildunfall zu Verletzungen, ist es unerlässlich, schnell die Notrufnummer 112 zu wählen. Neben der Alarmierung der Rettungskräfte können grundlegende Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen werden, wie z. B. die Kontrolle von Atmung und Puls sowie das Anlegen eines Druckverbands bei blutenden Wunden. Es ist wichtig, bei Bedarf auch die stabile Seitenlage anzuwenden, um die Atemwege freizuhalten.

Um sicherzustellen, dass die notwendigen Fähigkeiten zur Unterstützung nach einem Wildunfall vorhanden sind, bietet es sich an, einen Erste- Hilfe-Kurs zu besuchen. Ein Kurs bei PRIMEROS vermittelt lebensrettende Techniken, wie zum Beispiel Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW), die im Notfall wertvolle Unterstützung leisten können. Jetzt anmelden und für Wildunfälle gut vorbereitet sein!



Ordnungsgemäße Benachrichtigung der Polizei:

Auch wenn keine Personen verletzt sind, muss die Polizei unter 110 informiert werden, um den Wildunfall zu dokumentieren. Eine offizielle Meldung ist wichtig für die weitere Bearbeitung des Falls.

Es ist entscheidend, klar und deutlich anzugeben, wo der Wildunfall passiert ist. In vielen Bundesländern ist es zudem notwendig, bei einem Wildunfall einen Jäger zu informieren. Dabei sollte darauf hingewiesen werden, dass eine Wildschadenbescheinigung benötigt wird, um die Regulierung der Schäden zu erleichtern.

Hinweis: Das angefahrene Wild darf nach einem Wildunfall nicht vom Unfallort entfernt werden, da dies als Wilderei gilt und ernsthafte rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.



Verhalten im Umgang mit verletzten Tieren:

Verletzte Tiere sollten keinesfalls angefasst werden, da sie möglicherweise geschwächt und dadurch gefährlich sein können. Es besteht immer die Möglichkeit, dass sie sich bei einem Wildunfall wehren.

Sowohl am Unfallort als auch in sicherer Entfernung sollte auf das Eintreffen der Polizei oder eines Jägers gewartet werden. Diese sind geschult, mit Wildunfällen umzugehen und können die notwendigen Maßnahmen ergreifen.



Wildunfall verhindern: Was jeder Fahrer wissen sollte

Es gibt Maßnahmen, die ergriffen werden können, um das Risiko eines Wildunfalls zu reduzieren. Um sicherer zu fahren, sollten folgende Hinweise beachtet werden:


  • Auf Verkehrsschilder achten: Wildwechsel-Schilder im Auge behalten und die Geschwindigkeit entsprechend anpassen.


  • Geschwindigkeit anpassen: In Waldgebieten und während der Dämmerung empfiehlt es sich, die Geschwindigkeit zu reduzieren, um die Reaktionszeit zu verlängern.


  • Vorausschauend fahren: Die Straßenränder aufmerksam beobachten und auf mögliche Wildtiere sowie das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer achten.


  • Bremsen statt Ausweichen: Bei einem Wildunfall sollte immer gebremst werden, anstatt unkontrolliert auszuweichen oder das Lenkrad abrupt zu drehen. Dies hilft, die Geschwindigkeit zu reduzieren und das Risiko eines schweren Aufpralls zu minimieren.


  • Sichtbarkeit sicherstellen: Scheinwerfer und Rücklichter sauber halten, um bei schlechten Lichtverhältnissen gut sehen zu können. Nebelscheinwerfer verbessern die Sicht zusätzlich.


  • Sicherheit erhöhen: Das Tragen von Warnwesten oder Sicherheitskleidung erhöht die Sichtbarkeit, insbesondere bei Nacht oder in der Dämmerung.



KFZ-Versicherung: Wer zahlt die Kosten bei einem Wildunfall?



Bei einem Wildunfall kommt in der Regel die Kfz-Haftpflichtversicherung für Schäden auf, die Dritten (z. B. anderen Fahrzeugen oder Personen) durch den Verkehrsunfall entstanden sind. Für Schäden am eigenen Fahrzeug sind jedoch besondere Versicherungsbedingungen und Policen relevant:

  • Kasko-Versicherung: Kommt es zu einem Wildunfall, werden die Schäden am eigenen Fahrzeug in der Regel von einer Teil- oder Vollkaskoversicherung abgedeckt. Die Vollkaskoversicherung deckt alle Schäden am eigenen Fahrzeug ab, während die Teilkaskoversicherung spezifische Risiken wie Wildunfälle beinhaltet.

  • Wildschadenbescheinigung: Es kann erforderlich sein, nach einem Wildunfall eine Wildschadenbescheinigung von einem Jäger oder der Polizei ausstellen zu lassen, um die Schadensregulierung durch die Versicherung zu erleichtern.

  • Wildunfall dokumentieren: Es ist wichtig, den Wildunfall zu dokumentieren, um die Ansprüche bei der Versicherung geltend zu machen. Dazu sollten Fotos von der Unfallstelle, dem beschädigten Fahrzeug und eventuell beteiligtem Wildtier gemacht werden. Auch eine detaillierte schriftliche Beschreibung des Unfallhergangs kann wichtig sein. Dies hilft, alle relevanten Informationen bereitzustellen und Missverständnisse bei der Schadensregulierung zu vermeiden.

  • Selbstbeteiligung: Bei Kaskoschäden kann eine Selbstbeteiligung anfallen, die der Versicherungsnehmer im Schadensfall selbst tragen muss. Es ist wichtig, die genauen Versicherungsbedingungen und -leistungen der eigenen Kfz-Versicherung zu überprüfen, da die Regelungen je nach Anbieter variieren können.



Fazit:

Ein Wildunfall kann im Straßenverkehr erhebliche Risiken mit sich bringen, insbesondere in ländlichen Regionen. Um das Risiko solcher Vorfälle zu verringern, sind präventive Maßnahmen, wie das Drosseln der Geschwindigkeit und die Beachtung von Wildwechsel-Schildern, äußerst wichtig. Zudem spielt der geeignete Versicherungsschutz, sei es durch Teil- oder Vollkaskoversicherungen, eine zentrale Rolle bei der Schadensregulierung.

Kommt es zu einem Wildunfall, ist auch Erste Hilfe von großer Bedeutung. Verletzungen können schnell auftreten, daher sind Kenntnisse über grundlegende Erste-Hilfe-Maßnahmen und ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set im Fahrzeug lebensrettend. Die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs kann dazu beitragen, in kritischen Situationen richtig zu handeln und die Sicherheit aller Beteiligten zu erhöhen. Eine umfassende Vorbereitung ist der Schlüssel, um bestmöglich auf Wildunfälle reagieren zu können.