Wenn jeder Atemzug zählt: Erste-Hilfe bei Asthma bronchiale

Was ist Asthma bronchiale?
Asthma bronchiale ist eine ernsthafte und potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die jederzeit und oft ohne Vorwarnung zu Atemnot führen kann. Besonders während eines Asthmaanfalls, wenn die Atemwege sich plötzlich verengen, ist schnelles Handeln wichtig. Als Ersthelfer spielst du eine entscheidende Rolle, denn oft bist du die erste Unterstützung, die einer betroffenen Person zur Seite steht.
Ein Asthmaanfall kann für die betroffene Person äußerst beängstigend sein; das Gefühl der Atemnot ist in dieser Situation besonders belastend. Daher ist es für dich wichtig, die Alarmzeichen von Asthma bronchiale frühzeitig zu erkennen und schnell zu reagieren. In diesem Beitrag erfährst du, was im Körper während eines Asthmaanfalls passiert, welche häufigen Auslöser existieren und wie du gezielt helfen kannst, um das Leben eines Betroffenen zu schützen.
Was löst Asthma bronchiale aus?
Die Auslöser von Asthma bronchiale sind vielfältig und variieren von Person zu Person. Bei empfindlichen Menschen können bestimmte Reize eine Überreaktion des Immunsystems hervorrufen, die zu Beschwerden führt. Hier sind einige häufige Auslöser, die einen Asthmaanfall hervorrufen können:
Allergene: Haustierhaare, Staubmilben, Schimmel und Pollen können Allergien auslösen. Besonders in den Frühlingsmonaten stellen diese Allergene eine erhebliche Herausforderung für Allergiker dar.
Körperliche Anstrengung: Sportliche Aktivitäten, vor allem in kühler oder kalter Luft, können bei Menschen mit Asthma bronchiale zu Anfällen führen.
Erkrankungen: Atemwegsinfektionen oder Erkältungen können die Atemwege zusätzlich reizen.
Umweltfaktoren: Rauch, Schadstoffe, intensive Düfte und plötzliche Wetterwechsel führen bei Menschen mit Asthma bronchiale oft zu Atembeschwerden oder Asthmaanfällen.
Asthma bronchiale: Was passiert bei einem Anfall?
Asthma bronchiale ist eine chronische Erkrankung, die durch eine Entzündung der Atemwege gekennzeichnet ist. Diese Entzündung macht die Bronchien empfindlicher und erhöht ihre Reaktionsbereitschaft. Bei Kontakt mit bestimmten Reizen kommt es zu einer sofortigen körperlichen Reaktion: Die Muskeln rund um die Atemwege ziehen sich zusammen, die Wände der Bronchien schwellen an, und die Schleimhäute produzieren übermäßig viel Schleim. Genetische Faktoren spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, da eine familiäre Veranlagung das Risiko erhöhen kann, an Asthma zu erkranken.
Diese körperlichen Veränderungen sind die Ursache für die Verengung der Atemwege, was den Betroffenen das Ausatmen erschwert. Während sie zwar in der Lage sind, Luft einzuatmen, haben sie oft Schwierigkeiten, diese wieder auszuatmen. Das Ergebnis ist ein Gefühl der Atemnot, das sowohl unangenehm als auch beängstigend sein kann und häufig zu einem starken Bedrohungsgefühl führt. Wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird, kann die Situation schnell lebensbedrohlich werden. Deshalb ist es für Ersthelfer wichtig, die Anzeichen von Asthma bronchiale frühzeitig zu erkennen und schnell zu handeln.
Wie äußert sich Asthma bronchiale?
Asthma bronchiale äußert sich durch eine Reihe von Symptomen, die während eines Anfalls auftreten können. Diese Symptome können plötzlich auftreten und in Form von wiederkehrenden Episoden wahrgenommen werden. Hier sind einige typische Anzeichen, die auf einen Asthmaanfall hinweisen:
Atemnot: Personen mit Asthma bronchiale empfinden ein starkes Gefühl der Atemnot und das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen. Oft können sie zwar Luft einatmen, haben jedoch Schwierigkeiten, die verbrauchte Luft wieder auszuatmen. Diese Atemnot kann zu einem beklemmenden Gefühl in der Brust führen und wird häufig von Angst begleitet.
Pfeifendes Geräusch: Besonders beim Ausatmen ist häufig ein pfeifendes oder keuchendes Geräusch zu hören, das auf eine Verengung der Atemwege hinweist.
Blaue Lippen oder Gesicht: Dies ist ein deutliches Zeichen für Sauerstoffmangel. Wenn Lippen oder Gesicht blau werden, ist das äußerst alarmierend und erfordert sofortige Erste-Hilfe-Maßnahmen!
Todesangst: Todesangst kann die Atmung flacher werden lassen, was die Situation verschlimmert. Bei Menschen mit Asthma bronchiale ist dies besonders riskant, da Angst und Atemnot die Symptome verstärken können. In solchen Momenten ist es wichtig, ruhig zu bleiben und gezielt zu handeln, um die Atmung zu erleichtern.
Erste Hilfe bei einem akuten Asthmaanfall: So handelst du richtig
Ein akuter Asthmaanfall kann plötzlich auftreten und führt häufig zu Panik bei der betroffenen Person, da die Atemnot sehr beängstigend ist. Schnelles und richtiges Handeln ist entscheidend, um die Symptome zu lindern und die Situation unter Kontrolle zu bringen. Hier sind die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen, die du ergreifen solltest:
Asthmaspray anreichen: Hilf der betroffenen Person, ihr Asthmaspray zu benutzen. Die Person muss es selbst einnehmen, du kannst jedoch Anleitung geben und ermutigen, ruhig und stetig zu inhalieren. Sollte die Person die Kontrolle über ihre Atmung verlieren und die Situation nicht mehr beherrschbar sein, muss unbedingt der Rettungsdienst gerufen werden.
Beruhigen: Bleibe bei der betroffenen Person und rede ruhig mit ihr. Deine Präsenz kann helfen, Angst abzubauen und die Atmung zu normalisieren.
Notruf 112: Wenn kein Asthmaspray oder andere Medikamente zur Verfügung stehen, rufe sofort den Rettungsdienst. Beschreibe die Situation klar und deutlich.
Frische Luft schaffen: Öffne Fenster und Türen, um die Luftzirkulation zu verbessern. Frische Luft kann bei Personen mit Asthma bronchiale dazu beitragen, die Atmung zu erleichtern.
Kutschersitz einnehmen: Bitte die betroffene Person, sich in den Kutschersitz zu begeben. Sie sollte sich dazu mit den Unterarmen auf die Oberschenkel stützen. Diese Position kann helfen, die Atmung zu erleichtern, da sie den Brustkorb öffnet und den Druck auf die Atemwege verringert. Indem die Person eine bequeme, stabile Haltung einnimmt, kann sie ihre Atmung möglicherweise besser kontrollieren und die Luftzufuhr erleichtern.
Lippenbremse anwenden: Zeige der Person, wie die Lippenbremse funktioniert. Sie sollte die Lippen aufeinander pressen und gegen einen Widerstand ausatmen, als würde sie eine Kerze auspusten. Diese Technik kann helfen, die Atemwege offen zu halten und die Ausatmung zu unterstützen, insbesondere für Menschen mit Asthma bronchiale.
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Warum ist es wichtig, bei einem Asthmaanfall zu beruhigen?
Das Beruhigen der betroffenen Person ist während eines Asthmaanfalls entscheidend. Angst und Panik können die Atmung verschlimmern und den Körper zusätzlich anspannen. Bleibe ruhig und einfühlsam, denn deine Präsenz vermittelt Sicherheit und kann helfen, die Angst zu lindern. Unterstütze die Person dabei, ihre Atmung zu kontrollieren, indem du ruhige Worte nutzt und klare Anweisungen gibst. Informiere sie, dass der Rettungsdienst bereits unterwegs ist, und dass sie nicht allein ist. Deine Unterstützung kann einen großen Unterschied machen und dazu beitragen, dass die Person stabil bleibt, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Fazit:
Asthma bronchiale: Bereit für den Notfall
Asthma bronchiale ist eine ernsthafte Erkrankung, die schnelles und überlegtes Handeln des Ersthelfers erfordert. Sie kann durch verschiedene Faktoren wie Allergien, Umweltbedingungen oder genetische Veranlagungen ausgelöst werden. Daher ist es wichtig, die Symptome und mögliche Anzeichen von Asthma bronchiale schnell zu erkennen. Wenn du die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen beherrschst, kannst du in Notfällen entscheidend helfen und vielleicht sogar Leben retten.
Es ist sinnvoll, regelmäßig deine Kenntnisse in Erster Hilfe aufzufrischen, um im Notfall gut vorbereitet zu sein. PRIMEROS unterstützt dich mit erstklassigen Erste-Hilfe-Kursen, um dein Wissen zu vertiefen und deine Fähigkeiten zu verbessern. Bleibe wachsam und gut informiert, damit du im Ernstfall die notwendige Unterstützung leisten kannst!
Disclaimer: Die Informationen auf diesem Blog dienen nur zu Informationszwecken und stellen keinen Ersatz für professionelle medizinische Beratung dar. Es wird empfohlen, bei gesundheitlichen Fragen oder Bedenken einen Arzt zu konsultieren. Wir übernehmen keine Haftung für mögliche Schäden durch die Nutzung der Informationen auf diesem Blog.