Epilepsie verstehen: Ursachen, Symptome und Unterstützung für Betroffene

Veröffentlicht am 10. February 2025. Lesedauer 4min

Am 10. Februar findet der Internationale Epilepsie-Tag statt, ein wichtiger Anlass, um das Bewusstsein für eine Erkrankung zu schärfen, die etwa 50 Millionen Menschen weltweit betrifft. Epilepsie ist eine chronische neurologische Störung, die häufig von Missverständnissen und Stigmatisierungen begleitet wird. Doch was genau ist Epilepsie? Welche Ursachen sind dafür verantwortlich, welche Anzeichen sind entscheidend, und welche Unterstützung erhalten die Betroffenen? In unserem Beitrag bieten wir einen umfassenden Überblick über diese Themen.

Was ist Epilepsie und wie äußert sie sich?

Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die durch wiederkehrende epileptische Anfälle gekennzeichnet ist. Anfälle entstehen durch plötzliche, abnormale elektrische Aktivitäten im Gehirn, die die normale Funktion des Nervensystems beeinträchtigen.

Es gibt verschiedene Arten von Anfällen, die im Allgemeinen in zwei Hauptkategorien unterteilt werden:

  • Fokale Anfälle: Diese beginnen in einem bestimmten Bereich des Gehirns und können zu unterschiedlichen Symptomen führen, je nachdem, wo sie auftreten. Betroffene können beispielsweise plötzlich „abwesend“ wirken oder unkontrollierte Zuckungen in bestimmten Körperteilen zeigen.

  • Generalisierte Anfälle: Diese Anfälle betreffen beide Hirnhälften von Anfang an. Sie führen oft zu einem kompletten Bewusstseinsverlust und äußern sich in Muskelsteifheit (tonisch) und rhythmischen Zuckungen (klonisch). Ein häufig bekanntes Beispiel sind die tonisch-klonischen Anfälle, auch als Grand Mal-Anfälle bezeichnet.

Zusätzlich gibt es Absenzen, bei denen die betroffene Person für sehr kurze Zeit „abgeschaltet“ wirkt, oftmals ohne es zu bemerken. Diese Anfälle sind besonders bei Kindern verbreitet.

Ursachen von Epilepsie: Vielschichtigkeit und Komplexität

Die Ursachen von Epilepsie sind vielfältig und können sehr unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Genetische Faktoren: Bei einigen Personen kann Epilepsie vererbt werden, wobei genetische Variationen das Risiko erhöhen können.

  • Hirnverletzungen: Traumen, wie sie durch Unfälle oder Stürze verursacht werden, können zur Entwicklung von Epilepsie führen.

  • Erkrankungen des Gehirns: Schlaganfälle, Hirntumoren und andere neurologische Erkrankungen können ebenso Auslöser für Anfälle sein.

  • Entwicklungsstörungen: Bestimmte Erkrankungen, die in der frühen Kindheit auftreten, sind häufig mit Epilepsie verbunden.

In vielen Fällen kann jedoch keine spezifische Ursache identifiziert werden. Daher ist es entscheidend, eine individuelle Diagnose zu stellen und die Behandlung entsprechend anzupassen.

Anzeichen und Symptome: Wie erkennt man Epilepsie?

Die Symptome von Epilepsie variieren stark von Person zu Person und können sich in ihrer Intensität unterscheiden. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Unkontrollierte Zuckungen oder Krämpfe: Bei tonisch-klonischen Anfällen sind diese Zuckungen oft sehr ausgeprägt.

  • Bewusstseinsveränderungen: Während eines Anfalls kann das Bewusstsein verloren gehen, und die betroffene Person reagiert möglicherweise nicht auf ihre Umgebung.

  • Veränderungen der Wahrnehmung oder des Verhaltens: Bei fokalen Anfällen können ungewöhnliche Empfindungen oder Halluzinationen auftreten.

  • Absenzen: Diese kurzen Phasen des „Abschaltens“ sind oft subtil, besonders bei Kindern und können von Außenstehenden schnell übersehen werden.


Unterstützung und Hilfe: Wer steht Betroffenen zur Seite?

Die Diagnose Epilepsie kann für Betroffene und Angehörige herausfordernd sein, aber es gibt viele Ressourcen, die Unterstützung bieten:

  • Ärzte und Neurologen: Fachärzte sind die ersten Ansprechpartner für Diagnose und Therapie. Sie helfen dabei, die geeignete Medikation zu finden und den Behandlungsplan zu erstellen.


  • Epilepsie-Zentren: Diese spezialisierten Kliniken bieten umfassende Behandlungsoptionen und ermöglichen eine interdisziplinäre Betreuung durch Ärzte, Psychologen und andere Fachleute.


  • Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr hilfreich sein. Hier gibt es die Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen, Strategien zu diskutieren und sich gegenseitig zu unterstützen.

  • Vereine und Organisationen: Viele Organisationen setzen sich für die Aufklärung über Epilepsie ein. Sie bieten Informationen, veranstalten Workshops und fördern Öffentlichkeitsarbeit, um das Bewusstsein für die Erkrankung zu schärfen.


Fazit:


Gemeinsam für mehr Verständnis und Akzeptanz

Epilepsie ist eine ernsthafte neurologische Erkrankung, die das Leben vieler Menschen beeinflusst. Der Internationale Epilepsie-Tag bietet eine gute Möglichkeit, das Bewusstsein zu schärfen, Vorurteile abzubauen und über diese Erkrankung zu sprechen. Der Austausch sollte gefördert werden, damit alle Betroffenen von Epilepsie die nötige Hilfe und Akzeptanz erhalten.



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