Epiglottitis bei Kindern: Anzeichen und Erste-Hilfe-Maßnahmen

Veröffentlicht am 22. January 2025. Lesedauer 6min

Eine Epiglottitis ist ein medizinischer Notfall, der besonders häufig bei kleinen Kindern auftritt. Diese Erkrankung führt zu einer Entzündung des Kehldeckels und wird meistens durch bakterielle Infektionen verursacht. Die Symptome können sich schnell verschlimmern und erhebliche Atemprobleme verursachen. Daher ist es wichtig, die typischen Anzeichen zu erkennen und die Unterschiede zu anderen Atemwegserkrankungen zu verstehen. Wenn Symptome wie hohes Fieber, Schluckbeschwerden oder Atemnot auftreten, ist sofortige Hilfe erforderlich.


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Was ist eine Epiglottitis?

  • Eine Epiglottitis ist die Entzündung des Kehldeckels, einer kleinen, beweglichen Klappe, die am oberen Ende des Kehlkopfes sitzt. Diese Klappe hat eine entscheidende Funktion: Sie sorgt dafür, dass die Luftröhre während des Schluckens geschlossen wird, um zu verhindern, dass Nahrung oder Flüssigkeiten in die Atemwege gelangen. Bei einer Entzündung des Kehldeckels kann es jedoch zu einer Schwellung kommen, die die Atemwege erheblich verengen oder sogar komplett blockieren kann.

  • Typischerweise betrifft die Epiglottitis vor allem kleinere Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren. Diese Altersgruppe ist besonders anfällig, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist und sie möglicherweise unzureichend gegen spezifische Bakterien geimpft sind. Die Hauptursache für eine Epiglottitis sind bakterielle Infektionen, insbesondere durch das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b (Hib).

  • Obwohl die Epiglottitis bei Kindern am häufigsten vorkommt, kann eine Epiglottitis auch bei älteren Jugendlichen und Erwachsenen auftreten. Besonders Erwachsene, die nicht gegen Hib geimpft sind oder ein geschwächtes Immunsystem haben, sind gefährdet. Darüber hinaus können auch Personen mit bestimmten Vorerkrankungen, chronischen Atemwegserkrankungen oder einer allgemeinen Immunschwäche betroffen sein. Die Symptome der Epiglottitis können innerhalb weniger Stunden oder sogar Minuten schnell zunehmen. Unbehandelt kann eine Epiglottitis zu einer akuten Atemnot führen, die in extremen Fällen lebensbedrohlich sein kann. Ein schnelles Erkennen der Symptome ist daher entscheidend, um rechtzeitig geeignete medizinische Maßnahmen einzuleiten und Komplikationen zu vermeiden.

Was sind die Ursachen der Epiglottitis?

  • Die häufigste Ursache für Epiglottitis sind bakterielle Infektionen, insbesondere durch das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b (Hib). Neben Hib können auch andere Bakterien wie Streptokokken und Staphylokokken diese Erkrankung auslösen. Vor der Einführung der Hib-Impfung war Epiglottitis ein erhebliches Risiko für ungeimpfte Kinder, da die Infektion zu schweren Komplikationen führen konnte. Auch heute tritt sie noch auf, insbesondere bei Kindern, die nicht oder nur unzureichend geimpft sind.

Es gibt mehrere Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer Epiglottitis erhöhen können. Dazu gehören:

  • Ungeimpfte Kinder: Kinder, die nicht gegen Hib oder andere relevante Bakterien geimpft sind, haben ein erhöhtes Risiko für eine Epiglottitis.

  • Vorerkrankungen des Atemsystems: Bestehende Erkrankungen wie Asthma oder chronische Bronchitis können das Risiko einer Epiglottitis erhöhen.

  • Ein geschwächtes Immunsystem: Kinder mit geschwächtem Immunsystem, sei es durch Krankheiten oder bestimmte Behandlungen, sind anfälliger für Infektionen.

Ein Bewusstsein für diese Ursachen und Risikofaktoren ist wichtig. Durch frühzeitige Impfungen und vorbeugende Gesundheitsmaßnahmen kann das Risiko für Epiglottitis sowie mögliche Komplikationen reduziert werden.

Was sind die Anzeichen einer Epiglottitis?

Die Symptome einer Epiglottitis treten häufig plötzlich auf und erfordern sofortige Maßnahmen.

Die häufigsten Symptome, auf die geachtet werden sollte, sind:

  • Hohes Fieber: Temperaturen über 39 °C sind typisch und sollten ernst genommen werden, da sie auf eine akute Infektion hinweisen, die schnell behandelt werden muss.

  • Schluckbeschwerden: Betroffene können Schmerzen verspüren oder Schwierigkeiten beim Schlucken haben, was dazu führt, dass sie weniger essen oder trinken können.

  • Erhöhter Speichelfluss: Bei einer Epiglottitis sabbern Kinder oft, da das Schlucken schmerzhaft ist, was zudem ein Hinweis auf eine Entzündung im Halsbereich sein kann.

  • Atemnot: Die Schwellung des Kehldeckels kann die Atmung erheblich beeinträchtigen, sodass die betroffenen Kinder bei einer Epiglottitis möglicherweise einen heiseren oder bellenden Husten entwickeln.

  • Blass-bläuliche Haut: Dieser Zustand kann auf einen Sauerstoffmangel hinweisen und ist besorgniserregend, da er schnellstmöglich ärztliche Hilfe erfordert.

  • Angst und Unruhe: Kinder können aufgrund von Atemnot sehr ängstlich und unruhig sein, was ihr Wohlbefinden weiter beeinträchtigt und ihre Fähigkeit zur Selbstberuhigung erschwert.


Was ist der Unterschied zwischen Epiglottitis und Pseudokrupp?

Es ist wichtig, Epiglottitis von Pseudokrupp zu unterscheiden, da beide Erkrankungen ähnliche Symptome aufweisen können, jedoch unterschiedliche Ursachen und Gefahren mit sich bringen.

Ursachen und Altersgruppen:

Pseudokrupp wird in der Regel durch Viren verursacht und tritt häufig bei jüngeren Kindern im Alter von 6 Monaten bis 3 Jahren auf. Epiglottitis hingegen ist meist eine bakterielle Infektion, die typischerweise kleinere Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren betrifft, in einigen Fällen aber auch ältere Kinder und Erwachsene treffen kann.

Symptome und Schweregrad:

  • Pseudokrupp äußert sich oft durch einen bellenden Husten und Heiserkeit. Die Symptome sind weniger akut und können in der Regel zu Hause behandelt werden.

  • Epiglottitis schreitet hingegen erheblich schneller voran und kann zu schwerwiegenden Atemproblemen führen. Zu den Symptomen gehören hohes Fieber, Schluckbeschwerden und akute Atemnot, die dringend medizinische Hilfe erfordern.

Dringlichkeit der Behandlung:

Bei schnell fortschreitender Atemnot oder anderen alarmierenden Symptomen ist sofortige medizinische Hilfe erforderlich, da eine Epiglottitis lebensbedrohlich sein kann. Ein rechtzeitiges Handeln kann entscheidend sein, um gefährliche Komplikationen zu vermeiden.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Epiglottitis: Was tun im Notfall?

  • Bei Verdacht auf eine Epiglottitis ist schnelles Handeln wichtig. Zuerst sollte die 112 angerufen werden, um den Rettungskräften mitzuteilen, dass Epiglottitis vermutet wird. Um die Atmung zu erleichtern, kann ein Fenster geöffnet oder das Kind nach draußen gebracht werden. Beengende Kleidung muss entfernt werden, um die Atmung des Kindes zu erleichtern und unnötigen Druck auf den Halsbereich zu vermeiden.

  • Das Kind sollte in eine bequeme, aufrechte Position gebracht werden. Beruhigendes Sprechen kann helfen, die Angst zu verringern und die Atmung zu verbessern. Der Gesundheitszustand des Kindes sollte genau beobachtet werden, um Veränderungen schnell zu erkennen. Gleichzeitig ist eine Bewusstseinskontrolle durchzuführen. Bei Bewusstlosigkeit und normaler Atmung ist das Kind in die stabile Seitenlage zu bringen. Bei unnormaler Atmung muss umgehend die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) eingeleitet werden. Detaillierte Anleitungen zur Durchführung dieser Maßnahmen sind im Online-Kurs der WebAcademy verfügbar.


Fazit:

Die Epiglottitis ist eine schwerwiegende Erkrankung, die nicht ignoriert werden sollte. Durch ein besseres Verständnis der Ursachen, Risikofaktoren und Symptome können Eltern ihre Kinder schützen. Rechtzeitige Impfungen und präventive Gesundheitsmaßnahmen sind entscheidend. Das Wissen, wie man in einer Notsituation reagieren sollte, kann den Unterschied ausmachen. Der PRIMEROS Erste-Hilfe-Kurs ist eine hervorragende Möglichkeit, um sich diese Fähigkeiten anzueignen.


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