1.000 Erste-Hilfe-Kurse bei PRIMEROS - Interview mit William Tamele

Veröffentlicht am 2. January 2023. Lesedauer 29min



„Ja, Du bist hier richtig“, antwortet Erste-Hilfe-Dozent Franz Peter Mosa im Jahr 2016 auf die Frage von Teilnehmer William Tamele, ob hier der Erste-Hilfe-Kurs stattfinde. Dass Franz mit seinen Worten recht behält, zeigt sich spätestens über sechs Jahre später: Der strahlende William hält einen goldenen Pokal nach oben – eine Anerkennung für 1.000 Kurse bei PRIMEROS.

Mittlerweile hat William jede Fortbildung absolviert, die PRIMEROS zu bieten hat (und, das sind einige!) und ist ganz der Profi. Er gilt als der Mann, der stets ein Lächeln auf den Lippen trägt. Und sein Lebensmotto beinhaltet genau das: „Nutze dein Lächeln als Pinsel, um die Welt schöner zu malen.“

Der 1997 in Maputo, Mosambik geborene William ist vom Persönlichkeitstyp Protagonist (16 Personalities) und diese Leidenschaft gespickt mit Charisma kommt bei den Menschen an. Für sein Ideal, sich selbst und die Gemeinschaft zu verbessern, gibt er täglich alles. Wenn er mal keine Kurse gibt, spielt er Klavier, lernt für sein Medizinstudium und treibt diszipliniert Sport. Dieser vielseitige Mann hat einiges auf dem Kasten und möchte noch so viel mehr erreichen. Was das alles ist, teilt er in diesem Interview.

William, 1000 Kurse, Glückwunsch!
Wurde das gebührend gefeiert?

Danke. Ja, ich wurde vorgestern überrascht, als wir in Erfurt unsere Strategie-Tage hatten. Die Geschäftsführung und Abteilungen aus Erfurt haben mir diesen Pokal überreicht. Ich musste meine Tränen zurückhalten, das war überwältigend.

William Tamele nach der Verleihung seines Pokals, für 1.000 Erste-Hilfe-Kurse

Wertschätzung ist sehr wichtig. Du bist einer der Menschen, über den ausschließlich positiv gesprochen wird. Welchen Eindruck hinterlässt Du bei deinen Kursteilnehmenden?

Ich denke einen bleibenden. Hin und wieder bekomme ich Nachrichten von den Teilnehmern, dass sie begeistert sind und ich sie motiviert und inspiriert habe, dass sie sich in der Ersten Hilfe sicherer fühlen. Ich bekomme auch immer wieder Angebote, noch mal einen Kurs bei ihnen zu machen. Das ist schon sehr schön und ich freue mich darüber. Es gibt keinen Kurs, bei dem alle Teilnehmer sofort nach dem Kursende gehen. Mindestens die Hälfte bleibt noch fünf Minuten, um mit mir zu reden und sich zu bedanken.

Du sagst, Du inspirierst die Teilnehmenden.
Womit oder wodurch inspirierst Du sie?

Ich denke, dass für sie dieses Thema einfach greifbarer wurde. Ich habe lebendig gemacht, was es bedeutet, ein Menschenleben retten zu können. Dass ein Erste-Hilfe-Kurs nicht bedeuten muss, zu sitzen und einfach nur Information aufzunehmen. Sondern dass es Spaß bringen kann und dass Leben retten etwas ist, was Menschen alltäglich benötigen, wenn sie mal in Not geraten. Es ist ein Bestandteil ihres Lebens geworden, das ist so mein Eindruck.

Wie kamst Du dazu, Ausbilder zu werden?

(William lacht) Das ist eine krasse Geschichte: Ich war 2016 in Hamburg bei Franz im Kurs für meinen Führerschein. Ich war relativ früh da und habe ihn gefragt, „ist das hier der Erste-Hilfe-Kurs?“ Franz meinte, „Ja, Du bist hier richtig“ und ich war dann begeistert von der entspannten Atmosphäre. Ich wusste, das wird ein cooler Tag und war sowieso schon gehypt, weil ich ja lernen wollte, wie man Leben rettet.

War das Dein erster Erste-Hilfe-Kurs?

Ja, genau. Und ich hatte mir schon ein paar Fragen überlegt. Und als Franz loslegte, hat das so viel Spaß gemacht! Bei jeder Freiwilligenauswahl bin ich immer sofort nach vorn gekommen.

Warst Du in der Schule auch so ein interessierter Schüler, oder lag das am PRIMEROS Kurs?

In der Schule war ich auch sehr aktiv, aber im Kurs besonders. Also es lag wirklich an der Art, wie genial der Kurs gemacht war. Und wenn man einen Teilnehmer hat, der so viel Interesse an der Ersten Hilfe zeigt, wie ich das getan habe, dann ist das der perfekte Bewerber für den Job. Also hat Franz mir gesagt, ich solle mich unbedingt bei ihm melden und Ausbilder werden. Er gab mir dann einen Flyer mit seinen Kontaktdaten. Ich sagte, ich müsse erst mal mein Abi machen, aber danach sehr gerne.

Und es gab nach dem Abi einen Auslöser, der das beschleunigte und mich erst recht diesen Flyer suchen und mich bewerben lassen hat.

Möchtest Du darüber sprechen?

Ja, das war dann meine Motivation. Mein Antrieb, wieso ich meine Kurse auch so intensiv gestalte:
Es war ein Freitagabend im Sommer, nachdem ich mein Abizeugnis erhielt. Ich lebte noch bei meiner Mutter und wollte ausgehen. Also verabschiedete ich mich von ihr, schloss die Tür und ging die Treppen runter. Auf einmal hörte ich einen lauten Knall und wusste: Das kam von oben. Also rannte ich zurück und meine Mutter lag da auf dem Boden. Ich sprach sie an, aber sie reagierte nicht. Natürlich ging dann mein Herzschlag hoch und ich fragte mich: „Was mach ich jetzt?“

Also sagte ich zu meinem kleinen Bruder, er solle mir das Telefon bringen. Die Rettungskräfte waren nach fünf Minuten relativ schnell da, aber gefühlt hat das eine Ewigkeit gedauert. Ich habe an alles gedacht, was ich in diesem Kurs gelernt habe. Ich legte sie auf die Seite und hatte gehofft, dass sie aufsteht, aber das ist nicht passiert. Der Rettungsdienst hat sie dann mitgenommen und ich habe mir Vorwürfe gemacht. Ich dachte, es sei meine Schuld und ich hätte mehr tun können. Ich habe sehr früh meinen Vater verloren und dachte, ich verliere jetzt auch noch meine Mutter.

Im Krankenhaus kam die Nachricht, dass sie überlebt hat und dass es ihr gut geht. Ich war sehr erleichtert und die Rettungskräfte haben mich im Nachhinein noch mal gelobt, ich hätte alles richtig gemacht. Aber trotzdem habe ich mich während des Vorfalls nicht sicher gefühlt. Ich bin sehr froh und dankbar, dass noch so viel vom Kurs hängen geblieben ist, da nochmal ein riesen Dankeschön an Franz.

Aber trotzdem habe ich mir geschworen: „William, es kann nicht sein, dass da deine Mutter liegt und du dich nicht sicher beim Helfen fühlst. Du wirst in der Lage sein, dass so gut zu machen, dass du jedes Mal genau weißt, was du zu tun hast.“ Aber selbst dann dachte ich mir, dass mir das nicht reichen würde. Sondern wenn ich dieses Wissen habe, werde ich Ausbilder und gebe es weiter.

Das ist immer noch so bei mir: Wenn ich wertvolles Wissen habe, dann muss ich es weitergeben. Also habe ich den Flyer von Franz gesucht und mich sofort beworben und bin nach Erfurt in die Ausbildung der Ausbilder gefahren.

Was für eine bewegende Geschichte, William.
Wie ging es dann bei PRIMEROS für Dich weiter?

Ich habe meine AdA (das ist die Ausbildung der Ausbilder bei PRIMEROS) Ende Oktober 2017 gemacht. Dann war meine Hospitation im Dezember. Ich konnte damals direkt mit meiner Endabnahme starten und habe sie zwei Mal nicht geschafft. Beim dritten Mal, kurz vor Weihnachten, dann aber schon. Das war so emotional. Ich war meiner Mentorin sehr dankbar. Sie lobte meine Leistung und meinte, die Teilnehmer wären begeistert von mir und ich sei eine Bereicherung für PRIMEROS.

Wieso glaubst Du, bist Du bei den ersten beiden Versuchen durchgefallen?

Beim ersten Mal waren es organisatorische Sachen, da hatte ich noch keine Struktur. Beim zweiten Mal habe ich das Feedback nicht richtig verstanden.

Hättest Du damals gedacht, dass Du so lange dabei bist und über 1.000 Kurse geben wirst?

Das war nicht mein Ziel, ich habe diese Zahl gar nicht gesehen. Nur, wie viel Spaß und Nutzen das ganze bringt. Und dann war das wie im Flow und ich hatte relativ schnell 100 Kurse. Auf einmal sah ich, dass sich das Honorar erhöht hatte. Ich schrieb dann dem Abrechnungsteam: „Ich glaube, ich habe zu viel Geld bekommen“ (William und Jessi lachen). Deren Antwort war dann, dass das schon richtig sei und mein Verdienst nach 100 Kursen sei.

Kannst Du Dich noch an Deinen 1. eigenen Kurs erinnern?

Ja, das war in Hamburg Altona. Der Standort wurde aber verlegt.

Beschreibe deinen Job in drei Sätzen.

Er ist sinnstiftend. Den Kurs für die Teilnehmer lebendig zu machen, ist unglaublich sinnhaft, weil sie auch den Nutzen erkennen.

Der Job ist unglaublich erfüllend. Erfüllend für mich persönlich, weil er so viele Facetten trifft: von vorne stehen und Menschen etwas präsentieren zu können, bis hin zu der fachlichen Kompetenz, die du draufhast. Und immer wieder diese Herausforderung zu haben, von den Leuten gefordert zu werden.

Der Job macht einfach unheimlich Spaß. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen, als Kurse zu geben. Es macht Lust, arbeiten zu gehen und es fühlt sich nicht mehr wie Arbeit an.


Wie immer ist William Tamele am Lächeln und voller Freude.


Und wie beschreibst Du dich selbst?

Ich bin ein unverbesserlicher Optimist. Mein Tag startet immer mit Positivität und ich bin ein sehr glücklicher Mensch. Das Glück kommt von innen heraus, deshalb lache ich immer und versuche das auch nach außen zu tragen.

Dann würde ich sagen, ich bin ein Mensch, der stets auf seine Mitmenschen achtet: Ich versuche immer empathisch zu sein, zuzuhören und mich für die andere Person zu interessieren. Ich möchte wissen, wer vor mir ist. Dieser Kontakt, diese Verbindung zu den Leuten ist mir sehr wichtig.

Mein wichtigster Wert ist Verantwortungsbewusstsein. Ich weiß, was ich für Aufgaben habe und was ich zu tun habe und welche Verantwortung ich für mich, aber auch für andere trage. Das zieht sich durch mein ganzes Leben. Ehrgeizig und diszipliniert, aber auch hilfsbereit zu sein. Das sind alles Werte, mit denen ich mich identifiziere.

In Deinen 1.000 Kursen hast du zahlreichen Menschen gezeigt, wie Erste Hilfe geht.
Was motiviert Dich, so viele Kurse zu geben?

Mir ist wichtig, dass sich niemand die Frage stellen muss, die ich mir gestellt habe, nachdem meine Mutter bewusstlos dalag: „Wie kann es sein, dass da mein Lieblingsmensch auf dem Boden liegt und ich mich nicht sicher beim Helfen fühle?“ Wenn das Leben meines Lieblingsmenschen in meinen Händen liegt, dann will ich doch so gut wie möglich helfen können! Das motiviert mich, meine Arbeit so zu tun, dass sich niemand unsicher beim Hilfeleisten fühlt. Das ist mein Motor.

Mein Umfeld fragt mich manchmal, wie ich in den Kursen immer wieder dasselbe sagen kann. Und ich sage: „Es geht, weil ich weiß, warum ich es tue.“ Jeder Mensch, der neu dazu kommt, hat das Potenzial, sich so zu entwickeln, dass er sich sicher in der Ersten Hilfe fühlt. Und was soll daran langweilig sein? Es wird für jeden Menschen, der neu in den Kurs kommt, immer relevant sein. Deshalb ist es für mich relevant. Allein schon, wenn ich darüber rede, kommt dieses Feuer in mir auf.

Wieso ist Erste Hilfe wichtig?

Erste Hilfe ist wichtig, weil es sonst nicht zur weiteren Hilfe kommt. Das heißt, wenn es keinen Menschen gibt, der als Allererstes da ist, dann wird diese Kette, um Leben retten zu können, nicht in Gang gebracht. Deshalb ist jeder, der Erste Hilfe leistet, entscheidend. Denn die ersten Minuten der Hilfe entscheiden manchmal, ob eine Person überlebt oder nicht. Deshalb ist es wichtig, dass Menschen vor Ort sind und stehen bleiben und so Hilfe leisten, dass ein Menschenleben gerettet werden kann.

Und das ist ja auch unsere Mission bei PRIMEROS: Wir wollen durch unsere Erste-Hilfe-Kurse, dass mehr Menschen bereit sind, stehen zu bleiben. Dass nicht 9 von 10 vorbeigehen (wie es statistisch gesehen leider der Fall ist), sondern 10 von 10 Menschen in einer Notsituation helfen.

Was glaubst Du, warum 9 von 10 Menschen bei einem Notfall keine Hilfe leisten?

Das Bewusstsein dafür fehlt. Und wenn es nicht im Bewusstsein ist, haben sie nicht die Macht, es zu verändern. Ich sage nicht, dass ein Mensch besser gemacht werden soll. Sie sollten aber die Fülle ihres Lebens nutzen, das ist ganz wichtig. Dass das Leben mehr ist, als ein- und auszuatmen. Aber auch genauso sich darauf zurückbesinnen können, auf dieses Ein- und Ausatmen. Auf die einfachen Dinge. Das ist das Entscheidende. Und wenn wir darauf schauen, warum die Leute bei einem Notfall vorbeigehen, dann ist ihnen einfach nicht bewusst, was sie tun können. Und wenn sie sich bewusst machen, dass sie bei PRIMEROS einen Erste Hilfe Kurs buchen können, dann werden sie helfen, weil ihnen klar sein wird, warum.

Das Wichtigste, das ich aus all den Büchern, die ich gelesen habe, gelernt habe: Klarheit ist der erste Schritt. Es muss dir klar sein, was du machen sollst. Zweitens: stell die richtigen Fragen. Klarheit und Fragen stellen, diese beiden Dinge sind das Wichtigste. Die nächsten Schritte kommen automatisch und dann kann man weiter machen.

Welchen Rat möchtest Du mit Deinem Erfahrungsschatz anderen Kolleginnen und Kollegen bei PRIMEROS noch mitgeben?

Man sollte sich immer wieder vor Augen halten, warum man angefangen hat, Kurse zu geben. Das ist sehr wichtig, weil das ein treibender Motor ist. Das hat mich immer wieder motiviert und ich bin mir ziemlich sicher, dass es jeden anderen auch motivieren wird. Denn im stressigen Alltag vergisst man das manchmal. Aber wenn du dir das immer wieder bewusst machst und vor deinem inneren Auge siehst, dann wirst du das durchziehen können.

Was noch wichtig ist: Du solltest offen für Neues und bereit sein, dir Inspiration zu holen. Es ist wichtig, dass du dich weiterentwickelst und nicht auf deinen Mustern beharrst. Sei offen, probiere neue Sachen aus und suche neue Herausforderungen. Daraus wächst du am meisten.

Nach 100 Kursen habe ich mir auch wieder neue Herausforderungen gesucht. Mit der Zeit überlegte ich mir neue Methoden, nannte einen zusätzlichen weichen Fakt oder wollte x Kurse pro Monat schaffen.

Ich habe mir selbst Challenges gegeben und in den Kursen Feedbackbögen an meine Teilnehmer ausgeteilt. Dadurch entwickelte ich meine Fünf-Finger-Feedback-Methode. Jeder Finger steht für ein bestimmtes Feedback: Der Daumen dafür, was gut war im Kurs. Der Zeigefinger steht für das, was man noch mal erwähnen muss. Der Mittelfinger steht für das, was schlecht war. Der Ringfinger steht dafür, was man aus dem Kurs mitnimmt und der kleine Finger beschreibt, was zu kurz kam.

PRIMEROS bietet den Ausbildern ja auch super viele Möglichkeiten an. Erste Hilfe am Kind, Inhouse Kurse in Unternehmen, Notfalltrainings in Arztpraxen etc.

William Tamele zufrieden nach einem Erste-Hilfe-Kurs.


Welche Du auch alle absolviert hast, nicht wahr?

(Lacht) Ja, genau.

Wo wir gerade über Herausforderungen sprechen: welche Herausforderung in Deiner Zeit bei PRIMEROS hat Dich an Deine Grenzen gebracht?

In den Kursen nichts. Aber an meine Grenzen hat mich meine Hospitationszeit als Trainer der neuen Ausbilder gebracht. Ich habe schon sehr viel gemacht in meinem Leben, aber das war wirklich schwer.

Was hat es so schwer gemacht?

Ich denke, die Entwicklung zum Trainer für neue Erste-Hilfe-Ausbilder war schwer, weil man sich selbst noch mal besser kennenlernen muss mit seinen Stärken und Schwächen. Sich dessen bewusst machen muss, dass man alles multipliziert. Und als Multiplikator hast du diese Verantwortung für dich, für die Menschen, die du als Trainer ausbildest, aber auch für die Firma und die Teilnehmenden in den Kursen. Dadurch musst du auf so viele Dinge achten und so gewissenhaft sein sowie so viele verschiedene Aspekte deiner Persönlichkeit hinterfragen und lösen. Das alles zusammen plus privater Herausforderungen, hat mich zwar an meine Grenzen gebracht, aber ich habe es trotzdem geschafft.

Was gibt es Dir persönlich, diese Herausforderung gemeistert zu haben und AdA-Trainer zu sein?

Ein unglaubliches Gefühl von Erfüllung. Ich bin zwar stolz darauf, dass ich es geschafft habe. Aber darum geht’s mir nicht. Ich bin noch viel glücklicher, dass ich jetzt da stehen kann, wo ich stehe und das mit einer Qualität multiplizieren kann, dass die Menschen top Kurse geben können. Als AdA-Trainer bewegen wir die Leute. Wir ebnen ihnen einen Weg. Da nehme ich die Metapher des Leuchtturms, der ihnen den Weg zeigt. Das ist mehr, als ich mir gewünscht habe. Deshalb brauche ich nicht stolz auf mich zu sein, sondern es ist etwas, das aus den Leuten herauskommt. Das bedeutet, dass wir gemeinsam an diesem Weg wachsen können. Das aufzuzeigen und sie jedes Mal zu betreuen und zu begleiten und zu sehen, dass sie es begreifen und mitnehmen, das ist heftig. Und dann machen sie es wiederum auch lebendig.

Was brauchen die AdA-Teilnehmer, um gute Ausbilder zu werden?

Der Mensch sollte bereit sein, etwas lernen zu wollen. Dann ist noch wichtig, dass man einen guten Selbstwert hat. Das bedeutet, dass man da vorne stehen kann, ohne sich unwohl zu fühlen. Man sollte zudem in der Lage sein, sich organisieren zu können. Und man muss sehr viel Verantwortung tragen können. Außerdem sollte man authentisch sein. Trifft das zu, rate ich jedem, sich bei PRIMEROS als Erste-Hilfe-Dozent zu bewerben.

Vorne freisprechen zu können, ist bei vielen nicht von Anfang an gegeben. Manche Bewerber trauen sich anfangs nicht mal zu, vor anderen einen Vortrag zu halten. Dieser Prozess, Erste-Hilfe-Ausbilder zu werden, ist bei vielen enorm und sie wachsen in der AdA teilweise mehr über sich hinaus, als sie es je in ihrer Schulzeit konnten. Dieses Selbstbewusstsein und das Sich-sicher-Fühlen beim Vornestehen das wächst mit den Aufgaben bei PRIMEROS.

Du sagst, dass das in der Ausbildung erst entsteht. Das würde ich gar nicht sagen: Das steckt schon längst in den Menschen. Es gab nur noch nie die richtige Plattform dafür, das nach außen zu tragen. Und PRIMEROS bietet diese Plattform an.

Das hast du wundervoll gesagt.

Wirklich schau mal: Wenn ein Bild einen Rahmen braucht, dann sollte dieser passen. Ist der Rahmen zu klein, dann kannst du auch nicht das ausstrahlen, was in dir steckt. Aber wenn der Rahmen genau für das passt, was in dir steckt, dann kannst du das Bild aufhängen. Es ist genau so, wie es ist und muss nicht zerschnitten werden. Wenn du dir bewusst machst, dass du ein toller Mensch bist und etwas tolles tust, indem du dich bei PRIMEROS bewirbst und Ausbilder oder Ausbilderin wirst, dann stellst du fest, dass du etwas ganz wichtiges dazu beiträgst, dass diese Welt sicherer wird. Und das ist doch etwas Schönes.

Was kannst Du den angehenden Ausbildern in der AdA mitgeben und wie erschaffst du diese optimale Plattform für sie?

Zum einen natürlich das fachliche Wissen, dass sie diese Kompetenz und Sicherheit haben, das ist ganz wichtig. Aber zum anderen, dass die diese Werkzeuge nutzen können. Es gilt, diesen Rahmen zu schaffen, in dem sie sich wohlfühlen. Genau das ist das Entscheidende: Was sich in der Schule nicht entfalten konnte, weil die Werkzeuge gefehlt haben, kann in der AdA nach außen getragen werden. Es geht ja gar nicht darum, dass du eine Rampensau bist, das ist eine coole Eigenschaft, aber du bist ja kein Clown. Sondern ein Mensch, der da vorne etwas sehr Wertvolles den Menschen beibringt. Als Trainer ist es meine Aufgabe, dir die Werkzeuge in die Hand zu legen, damit du sie nutzen kannst.

Es gibt bei uns den Satz: „Es geht darum, das Wissen in das Leben des Menschen zu integrieren“. Und diese Integration funktioniert vor allem dann, wenn du weißt, wer vor dir steht. Dann kannst du das Leben dieser Teilnehmer mit in deinen Kurs einbauen. Und dabei aber auch du selbst bleiben und deinen Kurs mit deiner eigenen Art kreieren. Dass du als Ausbilder mit den Werkzeugen, die ich dir gebe, dein eigenes Kunstwerk malst. Das ist meine Aufgabe als Trainer. Ich will keine Kopien von mir machen, sondern die Leute dazu anstiften, selbst Kunstwerke zu erschaffen.

Kannst Du das bei jeder anderen Firma auch machen oder warum bleibst Du PRIMEROS treu?

Diese Frage kam schon oft und jedes Mal habe ich gesagt: „nein, ich bleibe hier, wo ich bin, weil die Werte, die PRIMEROS vertritt, einfach die Werte sind, mit denen ich mich identifizieren kann.“

Es gibt immer unterschiedliche Plattformen, bei denen du deine Werkzeuge holen kannst. Aber wo sonst bekommst du die Werkzeuge mit einer solchen Qualität und Fürsorge mit einem Auge fürs Detail, wie bei uns. Bei PRIMEROS ist es eine Atmosphäre, in der du wachsen kannst und supportet wirst. Du hast ein unglaublich starkes Team, was für dich einsteht, egal was ist und dir den Rücken freihält. Das ist einerseits etwas sehr Familiäres, aber auf der anderen Seite auch was sehr Professionelles. Du weißt, es ist ein Unternehmen mit lebendigen und stetig wachsenden Menschen, die ihr Warum mit sich tragen. Was will man mehr?

Es gibt ein afrikanisches Sprichwort und ich glaube, das passt sehr gut hier rein. Man sagt: „Willst du schnell ankommen, dann lauf allein. Aber willst du weit kommen, dann brauchst du ein Team, mit dem du gemeinsam läufst. Ich glaube, egal, wo ich hingehen möchte, ich würde nur mit PRIMEROS weit kommen. Jeder zieht an einem Strang. Danke, danke, danke an alle im PRIMEROS Team, dass ihr hier seid und wir gemeinsam diese Vision schaffen.

Wie hat sich das Unternehmen in den letzten Jahren entwickelt?

Das Bewusstsein dafür wuchs, welchen Impact man haben kann. Jan Lehr hat das in dem Satz „Der gute Erste Hilfe Kurs“ zusammengefasst. In den letzten Jahren wurde das „gut“ durch die Qualität, die noch gestiegen ist, besonders betont. Unsere hohen Standards haben sich über die Jahre nochmals verbessert. Bestes Beispiel ist die ISO-Zertifizierung, die wir nun offiziell haben. Darum bin ich sehr stolz und ich weiß, das wird auch in den nächsten Jahren so weitergehen. Wichtig ist, dass wir diese PRIMEROS-Qualität den Menschen weiterempfehlen.

Wer hat zu all diesen Verbesserungen beigetragen?

Das waren viele Faktoren. Die Führungsebene natürlich. Und die Ausbilder, die vorne stehen. Sie haben sich immer mehr und mehr beteiligt und ich denke, ich habe auch den ein oder anderen Beitrag geleistet (grinst bescheiden).

Und was war Dein absolutes Highlight in all den Jahren bei PRIMEROS?

Bei den Kursen war das absolute Highlight ein Anruf von einem Teilnehmer. Er sagte, er habe bei seinem Kampfsportverein einen Jungen bewusstlos aufgefunden und in die stabile Seitenlage gelegt. Und später meinten die Sanitäter, sie hätten noch nie eine so perfekte stabile Seitenlage gesehen, wo er das gelernt habe. Dann hat er von mir und PRIMEROS erzählt. Der Junge hat überlebt und er hat mir sofort erzählt, dass er durch meinen Kurs ein Leben gerettet hat.

Du erfährst als Ausbilder ja meistens nicht, was dann passiert. Aber da habe ich wirklich geweint, als er mir das am Telefon gesagt hat. Er hatte mich über Instagram gesucht, dann angeschrieben und mir gesagt, dass er unbedingt mit mir Telefonieren anrufen muss.

Ein weiteres Highlight für mich persönlich war jetzt dieser Meilenstein der 1.000 Kurse. Ich bin einfach extrem dankbar dafür.

William Tamele auf dem Weg zu einer Notfalltrainingsschulung



Was war die lustigste Frage, die ein Kursteilnehmer mal gestellt hat oder ein sehr lustiger Moment?

(Lacht) Die lustigste Frage war, ob man bei der Wiederbelebung seine Zunge in den Mund stecken muss. Ein lustiger Moment war erst vor kurzem, als jemand bei der Übung den Notruf wegdrückte, weil er „auf Wiederhören“ verstanden hatte. Dabei geht es darum, jemand Bewusstloses mit normaler Atmung in die stabile Seitenlage zu legen und anschließend den Notruf zu rufen. Bis die Sanitäter eintreffen, sollen Helfer noch mal die Atmung des Bewusstlosen überprüfen. Oder eben „wieder hören“, ob jemand noch atmet. Statt mit einem „Wiederhören“ den Notruf wegzudrücken. Da hatte ich richtig Tränen in den Augen. Es gab bestimmt viele weitere Momente, aber das ist mir in Erinnerung geblieben.

Gab es berührende Momente im Kurs, die dich sprachlos machten?

Eigentlich immer, wenn die Teilnehmer „Erste Hilfe Geschichten“ von sich erzählen. Es ist nicht immer so und das ist gut so. Aber in ca. jedem 5. Kurs erzählt jemand eine persönliche Story.

Du bringst Deinen Teilnehmenden enorm viel bei. Was haben sie Dich gelehrt?

Also persönlich enorm viel. Deshalb ist dieser Job so cool: Du lernst die unterschiedlichsten Menschen kennen, die dir so viele Sachen aus unterschiedlichen Bereichen beibringen.

Das Wichtigste, das ich von den Teilnehmern lerne, ist, immer wieder auf dieses weiße Blatt Papier zurückzuschauen. Ich habe mir diese Metapher geschaffen. Kurz zur Erklärung: jedes Mal, wenn ich im Kurs ein Thema einleite, dann wissen meine Teilnehmer noch nicht, was auf sie zukommt. Das Papier ist daher immer weiß für sie. Bis ich das Thema vorstelle, dann beschriften wir es. Und diese Metapher ist so hilfreich. Weil du erst mal deine ganzen Prägungen und Erfahrungen rausnimmst und ohne Vorbehalte mit einem weißen Blatt Papier beginnst. Ohne irgendein Urteil. Und das ist so so wichtig. Das ist es immer, wenn du mit Menschen in Kontakt treten und dich austauschen möchtest. Das haben die Teilnehmer mir gezeigt.

Mal etwas privater: was machst Du, wenn Du mal keine Kurse gibst oder Ausbilder trainierst?

Wenn ich keine Kurse habe, reise ich auch viel mit der Bahn (grinst). Ich mache super gerne Sport, das ist mir sehr wichtig. Ich engagiere mich sozial und bin gerade dabei, einen Verein zu gründen, der sich damit beschäftigt, medizinische Einrichtungen zu unterstützen und aufzubauen. Ich lerne schon super viel für mein Medizinstudium, ich lese sehr viel und versuche mich immer weiterzubilden und lerne neue Fähigkeiten wie Klavierspielen. Ich schreibe auch sehr viele Texte. Und ich versuche, Videos aufzunehmen. „Mentality of Lions“ heißt meine kleine Gruppe. In dieser beschäftigen wir uns sehr viel mit Persönlichkeitsentwicklung. Ich versuche aber auch, mit meiner Familie und meinen Freunden viele Abenteuer zu verbringen und zu reisen. Das klingt nach viel, ist aber tatsächlich machbar, wenn man es gut plant.

Auch ein William Tamele ist nicht frei von Makeln. Was sind negative Eigenschaften oder Schwächen von Dir?

Absolut. Ich bin ein extremer Tollpatsch. In gewissen Dingen bin ich sehr organisiert, aber wenn ich viele Dinge gleichzeitig mache oder da noch keine Klarheit habe, bin ich chaotisch. Zum anderen habe ich aber auch Schwierigkeiten, Fehler zu machen. Es ist wichtig und richtig, Fehler zu machen. Aber ich möchte immer alles richtig machen, das ist mein zu starker Perfektionismus. Ich möchte auch immer gerne die Kontrolle über alles behalten. Und eine weitere Schwäche ist, dass ich Konflikte vermeide.

Wenn Du ein Tier wärst, welches wärst Du?

Ich glaube, das ist offensichtlich: ein Löwe. Immer hungrig.

Welche Superkraft hättest Du gerne und welche steckt bereits in Dir?

Die Superkraft, die ich gerne hätte, wäre Menschen heilen. Und die Superkraft, die ich jetzt schon habe, ist mein Optimismus. Das bekomme ich immer wieder als Feedback, dass ich jemand bin, der so viel Wärme und Energie zurückgibt.

Als Ausbilder und AdA-Trainer gibst Du Wissen weiter. Du nutzt aber auch soziale Medien, um Videos zu veröffentlichen, in denen Du Deinen Mitmenschen etwas mitgeben möchtest. Woher kommt dieser Antrieb, etwas weitergeben zu wollen?


Aus demselben Grund, wie ich eingangs erklärt habe, warum ich damals Kurse geben wollte. Ich finde es einfach nicht gerecht, wenn ich etwas Wertvolles weiß und es für mich behalte. Ich muss das jemandem sagen. Das gehört einfach zu mir dazu, dass ich Menschen etwas zurückgeben will. Dieses Teilen von Ressourcen wie bestimmtes Wissen, ist mir wichtig.William Tamele freut sich über sein Pokal für 1.000 Erste Hilfe Kurse.


Deshalb bist Du auch sehr belesen. Wie triffst Du die Wahl der Bücher, die Du liest?

Das ist tatsächlich eine sehr interessante Frage, weil das sehr davon abhängt, in welcher Lebensphase ich gerade bin. Die Wahl meiner Bücher orientiert sich meistens an der Herausforderung oder Stimmung, die momentan in meinem Leben ist. Das ist oft unterschiedlich: Mal gibt’s eine Phase, in der ich mehr inspiriert werden möchte und Romane lese.

Wenn ich mich entwickeln will, dann schau ich im Persönlichkeitsentwicklungsbereich. Wenn es um Finanzen geht, schau ich in diesem Bereich nach. Wenn es um Sport geht, schau ich mir Biografien an. Es kommt immer darauf an, was gerade ansteht.

Natürlich befinden sich alle Menschen in verschiedenen Lebensphasen, aber welche Bücher, sagst Du, sollte jeder mal in seinem Leben gelesen haben?

Ich nenne meine Top Bücher, weil das sonst den Rahmen sprengen würde. Buch Nummer eins hat mich am meisten geprägt, es ist „Die 7 Wege zur Effektivität“ von Stephen R. Covey. Ein wirklich richtig krasses Buch, das jeder mal gelesen haben sollte.

Das zweite Buch, das wirklich Veränderung bringen wird, ist „Atomic Habits“ von James Clear. Ein unglaublich guter Bestseller.

Ein weiteres, unglaublich schön geschriebenes Buch ist „Das Kind in dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl. Es hat mir sehr geholfen.

Auch das Tagebuch der Anne Frank und die Bibel haben mich geprägt.

Kannst Du Dir vorstellen, auch mal selbst ein Buch zu schreiben?

(Ohne zu überlegen) Definitiv! Das steht auch auf meiner Liste mit Dingen, die ich im Leben mal gemacht haben möchte. Es wird wahrscheinlich ein Ratgeber. Darauf bezogen, sich selbst richtig zu präsentieren und authentisch zu sein.

Glaubst Du, dass jeder Mensch seinen individuellen Lebenssinn hat und finden kann?

(Überlegt) Ich denke schon, dass das möglich ist. Wenn man bereit ist, Fragen an das Leben zu stellen, wird man früher oder später seinen Sinn für sich finden. Dann wird dir klar sein, was du tun musst, und du wirst die ersten Schritte tun.

Dein Ziel ist es, Kinderarzt zu werden. Um dann Kinderkrankenhäuser zu bauen, um die medizinische Versorgung für Kinder weltweit zu gewährleisten.
Das ist ein großes Ziel. Wie konkret ist es?


Genau. Eine Klinik, die dann aufbauend andere Kliniken unterstützt. Ich sitze mit einem wunderbaren Coach daran, der selbst schon zwei Kinderkliniken geleitet hat. Das ist der perfekte Mensch, der mir da hilft.

William Tamele mit der Erste Hilfe am Kind Puppe in den Armen.


Was würdest Du Deinem 18-jährigen Ich raten, wenn Du die Chance hättest, kurz mit ihm zu sprechen?

Sich mit dem Thema Finanzen früher auseinanderzusetzen und zu lernen, wie man richtig spart. Ansonsten gibt’s keinen weiteren Tipp. Ich denke, er sollte sein Leben so weiter durchführen, wie ich es tue. Weil ich, wenn ich zurückdenke, immer gute Entscheidungen getroffen habe, was das Glücklichsein angeht. Das Thema Finanzen würde mich aber noch freier machen, als ich es jetzt schon bin.

Wie triffst Du Entscheidungen, William? Mit dem Kopf, dem Herzen oder aus deiner Intuition heraus?

Sowohl als auch. Auch dazu habe ich ein Buch gelesen. Es ist immer abhängig davon, was für eine Entscheidung wir treffen. Wenn es um eine wichtige Entscheidung geht, dann schau ich auf beide Ebenen: einmal mit meiner Intuition aus dem Bauch heraus und einmal mit dem Verstand. Dabei steht die Intuition über allem: Wie fühlt sich etwas an, was sagt mein Herz dazu? Mein Verstand sollte dann als Werkzeug dienen.

Was gibt Dir generell Kraft?

Mein Glaube zum einen, zum andern mein Warum. Das ist, dass ich Kinderarzt werden will. Das motiviert mich und gibt mir Kraft. Aber auch mein Umfeld; ich schöpfe sehr viel von anderen Menschen. Der Glaube, mein Warum und mein Umfeld sind mein Energiebarometer, meine innere Konstante. Und sollte mal eins davon gerade weniger Kraft geben, sind die anderen immer noch vorhanden. Ich werde immer von drei Säulen gestützt. Daher gibt es keinen Grund, mal ohne Energie zu sein. Ich habe keine Zeit in meinem Leben erlebt, in der ich mal alleine war. Es gibt immer jemanden, der für mich da ist. Dafür bin ich sehr dankbar.

Was verbindest Du mit dem Wort Zufriedenheit?

Ruhe. Komplette Ruhe, keine Geräusche drumherum. Entspannung und Ausgeglichenheit, eine gewisse Balance.

Was tust Du, wenn Du mal nicht gut drauf bist?

Ich kann mich kaum an Tage erinnern, an denen nicht mal nicht gut drauf bin. Aber wenn das der Fall ist, dann versuche ich diese Ruhe reinzubekommen und zu entspannen. Zu versuchen, die Gedanken loszulassen. Wellness hilft mir da sehr, ich gehe gerne in die Sauna.

Mit Wellness kümmerst Du Dich um Dich selbst. Deine Lebensaufgabe ist es, Dich um andere zu kümmern. Bei Deinen Kursen hinterlässt Du einen bleibenden Eindruck bei Deinen Teilnehmenden. Für viele Menschen bist Du ein absolutes Vorbild. Hast Du selbst Vorbilder?


Einige. Ich würde aber sagen, mein wichtigstes Vorbild ist, wie Jesus beschrieben wird. Auch ich möchte andere Menschen inspirieren, dass sie bessere Menschen sein wollen. Mein Papa war ein toller Familienvater. Meine Fürsorge habe ich von ihm. Meine Mama ist eine starke Frau. Meine Stärke und Willenskraft habe ich von ihr. In jedem Bereich habe ich Vorbilder, das würde hier aber zu lange dauern, die aufzuzählen.

Stell Dir vor, jeder Moment deines Lebens kommt irgendwann in ein Museum (frei nach John Strelecky`s Museumsmomenten). Und als alter Mann gibst Du Gästen eine Führung. Dieses Museum Deines Lebens, das in der Retrospektive zeigt, wie Du gelebt hast, ist gefüllt mit den Dingen und Menschen, mit denen Du Deine Zeit verbracht hast. Wie sieht es aus? Welche Momente überwiegen, welche glänzen mit Abwesenheit?


(Lacht von Herzen) Ich zeige ihnen eine unglaublich schöne Kindheit, die ich mit sehr viel Spaß und Freude verbinde. Ich zeig ihnen eine sehr wichtige Zeit in meinem Leben, in der ich gelernt habe, auf mich und auf andere zu achten und die Kurse, die ich gegeben habe. Ich zeig ihnen mein Medizinstudium, die Klinik, den Verein, den ich gegründet habe. Aber hoffentlich auch eine Zeit mit super vielen Erlebnissen mit Menschen, die mir wichtig sind. Und ich schau auf super viele Reisen zurück.

Du füllst Dein Leben mit Momenten, die Du immer wieder mit einem Lächeln auf dem Gesicht hervorrufen kannst. Was wünschst Du Dir für Deine Zukunft und wirst Du noch weitere 1.000 Kurse geben?


Was ich mir für meine Zukunft wünsche, ist weiterhin Gesundheit. Das ist die Basis, meine Zukunft gestalten zu können. Beruflich wünsche ich mir weiteres Wissen aufzunehmen, um letztendlich eine Kinderklinik aufbauen zu können.

Werde ich weiter Kurse geben? Hell Yeah! Das ist ja nur der Anfang einer großen Geschichte. Wer weiß, vielleicht werde ich der Erste sein, der dann 5.000 Kurse gegeben hat.

Das sind Deine Wünsche für Dich. Welche Wünsche hast Du für die Welt?

Ich wünsche mir, dass die Welt sicherer wird. Und dass sie Platz hat für Menschen, die nicht gesund sind. Und dass Kinder immer mindestens die nötigste Versorgung bekommen. Und dass jeder frei sein kann. Und ganz wichtig: dass die Welt Frieden findet.

William, dieses Interview war wundervoll. Vielen lieben Dank für Deine Zeit und Deine grandiosen Eingebungen. Aber auch für Deine 1.000 PRIMEROS-Kurse. Ich bin sehr dankbar, dass wir hiermit Deine Erfahrung und Message nach außen tragen können und dass viele weitere Menschen daran teilhaben dürfen. Vor allem jene mit Selbstzweifeln oder dem fehlenden Wissen, dass es so viele Möglichkeiten gibt.

Danke, ich weiß das sehr zu schätzen und wünsche mir, dass jeder die Möglichkeit hat, aus diesem Interview etwas mitzunehmen.

„Ja, Du bist hier richtig“, war Franz Peter Mosas Antwort auf William`s Frage, ob hier der Erste-Hilfe-Kurs stattfinde. Wie wahr diese Worte doch sind!

Hinter der 20-jährigen Firmengeschichte von PRIMEROS stehen Menschen, die es zu dem machen, was es ist. Daher ist es PRIMEROS ein Anliegen, in dieser Interview-Serie herausragende Personen hinter dem Unternehmen vorzustellen. Was passt da besser als William Tameles 1.000 Kurse.


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